Splintholzkäfer - Erkennen - bestimmen und bekämpfen!

Splintholzkäfer, allen voran der Braune Splintholzkäfer sind gefährliche Trockenholzzerstörer. Erfahren sie wie sie den Splintholzkäfer bekämpfen können.

Brauner Splintholzkäfer Draufsicht.
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Splintholzkäfer – ganz schön gefräßige Gesellen

Splintholzkäfer (Lyctus) sind eine Käfergattung aus der Familie der Bohrkäfer. Auch wenn es einige einheimische Arten der Splintholzkäfer bei uns in Deutschland gibt, so wurden doch auch einige Arten über den weltweiten Holzhandel aus Asien und Nordamerika eingeschleppt und werden hier nach und nach heimisch obwohl die meisten Arten recht wärmeliebend sind. So auch der Braune Splintholzkäfer (Lyctus brunneus) der aus Südostasien mit dem weltweiten Holzhandel schon zu Beginn des 20. Jahrhundert in Europa eingeschleppt wurde.

Der Braune Splintholzkäfer zählt auch heute noch zu den zerstörerischsten Holzschädlingen in unseren Breitengraden, da er in sehr trockenes Holz eindringen kann (Trockenholzschädling). So genügen ihm schon 8% Holzfeuchtigkeit um mit seinem Schadwerk zu beginnen. Sein Lebensoptimum liegt bei nur 15% Holzfeuchte, das bedeutet, dass er quasi alle im Gebäude vorhandenen Hölzer als Wohnstätte nutzen kann. Allerdings befällt der Braune Splintholzkäfer keine Nadelhölzer und verschmäht ebenso (als einziges Laubholz) Buchenholz. Mit großer Vorliebe werden viele grobporige Tropenhölzer aber auch Eichen, Eschen und Kastanien im Splintholz (wie der Name Brauner Splintholzkäfer schon sagt) befallen.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Aussehen und Lebensgewohnheiten
  2. Gegen den Splintholzkäfer vorbeugen
  3. Den Splintholzkäfer bekämpfen
  4. Produktvorschläge
  5. Weiterführende Artikel

Brauner Splintholzkäfer – Aussehen und Lebensgewohnheiten

Ganz charakteristisch für den Braunen Splintholzkäfer ist die schmale, längliche Form der ausgewachsenen Käfer. Seine Grundfarbe ist gelblich bis rötlich braun. Sie werden etwa 6 – 8mm lang aber nur unter 2mm breit. Die Deckflügel weisen eine sehr feine Punktierung auf. Kopf und Hals sind etwas schmaler als der Hinterleib. Sie schlüpfen meist zwischen Mai und Juni und streben ans Licht. Bei einem Befall in der Wohnung lassen sich diese Holzkäfer also oft an Zimmerfenstern beobachten.

Die Larve des braunen Splintholzkäfers - freigestelltDie Larven des Splintholzkäfers werden bis etwa 6mm lang, sind cremefarben und stark über die Brust gekrümmt (wie Engerlinge). Der Brustbereich ist anders wie beim gemeinen Nagekäfer stark verdickt. Die Larven haben im vorderen Brustbereich 3 kurze Beinpaare.

Da die Larven für ihre Entwicklung auf einen hohen Stärke- und Eiweißgehalt im Holz angewiesen sind, prüft das Weibchen des Braunen Splintholzkäfers vor der Eiablage durch „anfressen“ der obersten Holzschicht, ob das Holz geeignet ist. In diese oberflächlichen Fraßgänge werden dann auch gerne die Eier abgelegt. Ansonsten genügen auch feine Ritzen und Spalten im Holz für die weitere Eiablage. Die Larven schlüpfen bereits nach etwa 10 Tagen aus den Eiern und fangen sofort mit ihrem zerstörerischen Werk an.

Im Unterschied zum gemeinen Nagekäfer (Holzwurm) verschließen die fressenden Larven ihre Gänge sehr fest mit ihrem „Nagsel“, sodass keine verräterischen Sägemehlhäufchen zu finden sind, wenn der Käfer sein Unwesen treibt. Die Ausfluglöcher der paarungsbereiten Käfer sind sehr unscheinbar und nur 1-2mm im Durchmesser. Schaut man die Löcher mit der Lupe an, kann man erkennen, dass die Löcher nicht ganz symmetrisch und leicht an den Rändern ausgefranzt sind.

Das Hauptproblem bei einem Befall der Braunen Splintholzkäfer ist der schnelle Generationenwechsel. Anders wie beim gemeinen Nagekäfer, der oft über mehrere Jahre hinweg im Larvenstadium verbleibt, können beim Splintholzkäfer bei guten Umgebungsbedingungen (warme Temperaturen und eiweißhaltiges Holz) bis zu zwei Generationen im Jahr heranreifen und wiederum für Nachwuchs sorgen. Da der Befall des Splintholzkäfers oft unentdeckt bleibt, da immer die oberste Schicht der befallenen Hölzer stehen gelassen wird, kann es vorkommen, dass innerhalb von 3-5 Jahren befallene Objekte völlig zerstört werden!

Gegen den Splintholzkäfer vorbeugen

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Nur sehr selten entsteht ein Befall des Splintholzkäfers im Haus durch einen natürlichen Zuzug von außen. Vielmehr werden die Tiere in bereits befallenen Hölzern aus dem Holzhandel oder durch importierte Mitbringsel und Kunstgegenstände aus tropischen Ländern eingeschleppt.

Untersuchen sie mitgebrachte Objekte unbedingt eingehend auf einen Befall. Sind kleine Ausfluglöcher im Holz zu finden besteht höchstwahrscheinlich ein aktiver Käferbefall, der vorsorglich bekämpft werden sollte. Kleine Objekte können sie dazu entweder in den Backofen legen und etwa 1-2 Stunden auf 60°C erhitzen oder aber, wenn empfindliche Oberflächen durch die Hitze Schaden nehmen könnten, können sie die Objekte auch für etwa 5-7 Tage bei -18 bis -20°C in die Tiefkühltruhe legen.

Schadbild im Holz bei einem Befall des braunen SplintholzkäfersAber auch alle Laubholzprodukte bzw. Tropenholzprodukte aus dem Baumarkt oder aus dem Holzhandel sollten nach Möglichkeit eingehend unter die Lupe genommen werden um dem Übeltäter schon so früh wie möglich auf die Spur zu kommen. So sind viele Fußleisten und Türzargen aus Tropenhölzern gefertigt und meist nur mit dünnen Furnieren oder Fotopapieren mit Maserungen einheimischer Hölzer wie Fichte, Eiche oder Buche versehen.

Den Splintholzkäfer bekämpfen

Eine Bekämpfung des Braunen Splintholzkäfers ist in jedem Fall notwendig, wenn Laub- oder Tropenhölzer mit einem hohen Splintholzanteil verwendet wurden. Sind tragende Bauteile betroffen, sollte in jedem Fall mit einem Fachmann abgeklärt werden ob die statischen Eigenschaften der Bauteile durch einen Befall gefährdet sind. So kann es durchaus sein, dass der von Natur aus geringe Splintholzanteil in einem Eichenbalken bei einem Käferbefall (so es sich denn sicher um den braunen Splintholzkäfer handelt) in seiner Tragkraft nicht beeinträchtigt wird, da ja wie oben schon beschrieben, das Kernholz verschont wird. Soll eine Bekämpfung stattfinden so bieten sich die gleichen Verfahren wie bei der Bekämpfung des gemeinen Nagekäfers an.

  • Austausch befallener Teile
    Klingt profan, ist aber in vielen Fällen ein sinnvolles Mittel zum Einsatz gegen den Splintholzkäfer. Gerade immer dann, wenn verbaute Teile wie zum Beispiel Tür- oder Fensterrahmen oder auch Fußbodenbeläge betroffen sind und eine chemische Behandlung nicht in Frage kommt werden Alternativen oft sehr aufwendig und teuer, sodass ein Austausch befallener Teile oft eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung ist. Aber auch einfache Bilderrahmen oder sonstige Möbel lohnen den Aufwand oft nicht aktiv gegen den Splintholzkäfer vorzugehen, zumal im Wohnbereich eine chemische Bekämpfung der Käfer nur in Ausnahmefällen umgesetzt werden sollte um die Gesundheit der Bewohner nicht unnötig zu gefährden.
  • Wärmebehandlung
    Erhitzen der befallenen Teile. Entweder in Backofen oder Sauna oder bei festverbauten Materialien durch Erhitzen mit mobilen Anlagen.
  • Erhitzen mit Mikrowellen
    Gleiche Wirkweise wie oben, allerdings werden die Wassermoleküle in Holz und Larven mit Mikrowellen beschossen.
  • Kältebehandlung
    Da die aus tropischen Regionen eingeschleppten Splintholzkäfer wärmeliebend sind, setzt ihnen eine Kältebehandlung schnell zu. Allerdings reicht es in der Regel nicht aus einen Befall durch ein einmaliges in Freie stellen in einer kalten Winternacht abzutöten. Vielmehr sollten entweder in der Kühltruhe oder in einer Kälteklimakammer die Objekte für mehrere Tage (5-7 Tage) sehr tiefen Temperaturen von unter -15°C ausgesetzt werden um sicher alle vorhandenen Tiere abzutöten.
  • Begasen
    Auch mit toxischen oder erstickenden Gasen kann dem Splintholzkäfer zu Leibe gerückt werden. Es gibt auch hier Verfahren die sogar ganze Gebäude auf diese Weise schädlingsfrei bekommen. Begasungen von Gebäuden und Wohnräumen sollten grundsätzlich immer Fachleuten überlassen werden!
  • Behandlung mit chemischen Mitteln
    Bei der chemischen Bekämpfung kommen in der Regel Nervengifte mit den Wirkstoffen Permithrin oder Deltamethrin (oft in Kombination mit Cypermethrin) zum Einsatz. Alternativ zu diesen Mitteln gibt es auch die Möglichkeit des Einsatzes von Flufenoxuron welches die Häutung der Larven verhindert und hierdurch zum Absterben der Larven führt.

Für tiefergehende Informationen zur Splintholzkäferbekämpfung möchte ich an dieser Stelle auf den sehr ausführlichen Artikel zur Bekämpfung des gemeinen Nagekäfers verweisen in dem ich zu den verschiedenen möglichen Maßnahmen der Käferbekämpfung detailliert eingehe.

Ich wünsche viel Erfolg beim Splintholzkäfer bekämpfen!

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