Bremsen / Pferdebremsen bekämpfen - Gefahren - Tipps & Infos

Pferdebremsen sind eine Plage für Mensch und Tier - erfahren sie wie man Bremsen bekämpfen kann und mehr zu Erste Hilfe beim Bremsenstich.

Kopf einer Pferdebremse Makro
Sitetags: Bremsen, Dase, Bräme, Pferdebremsen, Pferdefliegen, Bremsenfalle
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Bremsen (Tabanidae) und Pferdebremsen (Tabanus sudeticus)

Pferdebremsen (auch Pferdefliegen genannt), jeder Reiter kennt sie, die unangenehmen Biester, die sowohl den Pferden als auch den mit ihnen (den Pferden) umgehenden Menschen das Leben im Sommer schwer machen. Gerade an schwülen, warmen Tagen oder vor und nach einem kräftigen Sommerregen treten sie mitunter in Scharen auf und wollen an unser Blut. Was es mit Bremsen im Allgemeinen auf sich hat, wie man sich vor den Blutsaugern schützen kann und welche Möglichkeiten es gibt sie zu bekämpfen (z.B. mit einer Bremsenfalle) soll in diesem Artikel beschrieben werden. Für die Bekämpfung der Bremsen ist es im Übrigen unwichtig mit welcher Art wir es im Einzelnen zu tun haben, daher behandelt dieser Artikel die verschiedenen Arten synonym, geht aber konkret auch auf spezielle Möglichkeiten der Bekämpfung von Pferdebremsen und dem Einsatz von Antibremsenmitteln bei Tieren (Pferden) ein, sofern sich die Anwendung zu uns Menschen unterscheidet.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Bremsen, welche Arten gibt es?
  2. Wie findet Pferdefliege und Co. ihre Opfer?
  3. Welche Gefahren birgt der Stich einer Bremse?
  4. Was tun um Bremsenstichen vorzubeugen?
  5. Bremsen bekämpfen – Bremsenfallen
  6. Was tun bei einem Bremsenstich?
  7. Produktvorschläge
  8. Weiterführende Artikel

Bremsen, welche Arten gibt es und wie sind ihre Eigenschaften

Bremsen (auch Dase, Bräme oder Blinder Kuckuck genannt) gehören zu den Fliegen und sind durchweg Zweiflügler. Hier heimische Arten werden zwischen 8 und 25mm groß, wobei die Pferdebremse mit ihren bis zu 25mm Körperlänge die größte einheimische Art ist. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer Bremsenarten wie zum Goldaugenbremse in NahaufnahmeBeispiel die Goldaugenbremse (Chrysops relictus) (kommt sehr häufig in unseren Breitengraden vor), die Rinderbremse (Tabanus bovinus), die Regenbremse (Haematopota pluvialis) oder auch die gemeine Viehbremse (Tabanus bromius). Sie alle haben gemeinsam, dass sie das Blut von Warmblütern saugen. Genauer gesagt saugen nur die Weibchen Blut, da sie es für die Fortpflanzung benötigen. Die männlichen Bremsen sind dagegen harmlos, da ihr Mundwerkzeug nicht zum Stechen geeignet ist. Sie ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften.

Ihr Aussehen ist generell eher unscheinbar und manche Arten können auf den ersten Blick mit verbreiteten, nicht stechenden Fliegenarten verwechselt werden. Die Pferdebremse zum Beispiel kann aber schnell anhand ihrer enormen Größe und ihrer gelbbräunlichen Zeichnung des Körpers identifiziert werden. Auch das charakteristisch tiefe Brummen der Flügel einer Pferdefliege beim Anflug kann kaum verwechselt werden, wenn man es einmal gehört hat.

Wie findet Pferdefliege und Co. ihre Opfer?

Um Bremsen nachhaltig bekämpfen zu können, sollte man wissen wie die Tiere „ticken“, soll heißen, es macht Sinn zu wissen, wie sie auf ihre Opfer aufmerksam werden und auswählen. Dazu muss man wissen, dass Pferdebremsen nicht gut sehen können. Schnaubendes PferdSie unterscheiden hauptsächlich zwischen hell und dunkel, wobei helle Gegenstände für sie uninteressant sind. Sie gehen also mit Vorliebe an dunkle Pferde, Vieh und dunkel gekleidete Menschen. Aber auch Bewegung spielt eine Rolle. Statische Gegenstände lassen die Bremsen auch eher kalt, ist man aber in Bewegung wird ihre Aufmerksamkeit geweckt. Last but not Least sind Körpergerüche und die CO² Konzentration durch ausgeatmete Luft eine weitere interessante Quelle für die Bremsen um ihre Opfer eindeutig zu identifizieren.

Übrigens können Bremsen je nach Art sehr schnell fliegen. Sie schaffen bis zu 6,5km/h, was einem sehr flotten Wanderschritt, bzw. einem im Schritt gehenden Pferd entspricht und angesichts der Körpergröße der Bremsen eine erstaunliche Geschwindigkeit ist!

Welche Gefahren birgt der Stich einer Bremse?

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Zum Glück sind in unseren Breitengraden die Bremsen keine Krankheitsüberträger. In der Theorie können sie zwar auch hier bei uns Krankheiten übertragen (unter anderem den Hi-Virus) aber in der Praxis wurden bisher keine Übertragungen durch Pferdebremsen oder Bremsen im Allgemeinen nachgewiesen. Auch gelten sie als Überträger von Milzbrand oder Tularämie, aber auch hierbei sind die Fälle in Deutschland sehr selten. In Afrika und anderen tropischen und subtropischen Regionen sieht die Gefahrenlage allerdings anders aus. Hier sollte vor einem Urlaub oder einer Reise auf jeden Fall abgeklärt werden welche Erkrankungen von stechenden Insekten wie Bremsen oder Stechmücken übertragen werden können um ggf. Schutzimpfungen bei Mensch und Tier durchzuführen.

Mögliche Probleme durch Bremsenstiche beim Menschen

Bremsenstiche können allerdings für Menschen, die allergisch auf Insektenbisse /-stiche reagieren durchaus eine Gefahr sein, da auch Bremsen, um das gesaugte Blut schneller aufnehmen zu können, Gerinnungshemmer injizieren und damit entsprechende Reaktionen, (eine Histaminausschüttung) wie Mückenstiche auch, auslösen. Im Normalfall bilden sich schmerzhaft juckende Quaddeln auf der Haut um die Einstichstelle herum. Hameopota BremseBei allergischen Menschen kann die Reaktion des Körpers unter Umständen sogar bis zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock gehen, bei dem umgehend ein Notarzt hinzugezogen werden sollte. Stellt man Kreislaufprobleme, zittern oder starkes Schwitzen nach einem Bremsenstich fest, ist vorsichtshalber ein umgehender Besuch beim Arzt sinnvoll um die Ursache zuordnen zu können. Generell sollte man immer vermeiden an den Stichstellen zu kratzen (auch wenn das sicherlich schwer fällt), da hierdurch Bakterien in die Wunde gelangen können, die dann Entzündungen auslösen und unter Umständen ärztlich behandelt werden müssen.

Mögliche Probleme durch Bremsenstiche bei Pferden
Aber auch bei Pferden können die Stiche der Pferdefliege zu ähnlichen körperlichen Reaktionen führen und dabei den Kreislauf beeinträchtigen. Sollte man ungewöhnliche Reaktionen wie starkes Schwitzen, Zittern oder Schwäche in der Hauptsaison der Pferdebremsen zwischen Mai und August bei seinem Pferd feststellen und kann dies nicht eindeutig zuordnen, könnte dies durchaus auch von einer Überreaktion auf Insektenstiche herrühren. Ein Tierarzt sollte auf jeden Fall hinzugezogen werden um das abzuklären. Darüber hinaus sind Pferdebremsenstiche um die Augen der Pferde problematisch, da das starke Jucken der Stiche von den Pferden durch erbarmungsloses Kratzen beantwortet wird. Hier können Augenschäden entstehen, die sogar bis zur Erblindung des Tieres führen können. Sollte man entsprechendes Kratzverhalten beobachten, ist es wichtig die Augenpartie mit Mitteln gegen Jucken zu behandeln (siehe weiter unten) und falls nötig die Augen durch Verbände oder Tücher zu polstern.

Was tun um Bremsenstichen vorzubeugen?

Der einfachste und auch gleichzeitig einer der wirkungsvollsten Wege sich gegen Bremsenstiche zu schützen ist möglichst lange, helle und weite, wenn möglich dicke Kleidung zu tragen. Möglichst dick und weit, da Bremsen durchaus auch die Möglichkeit haben durch dünne Stoffe hindurch zu stechen. Liegt die Kleidung eng an der Haut an, haben die Pferdefliegen zusätzlich ein leichtes Spiel bis zur Haut durchzudringen.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe Mittel gegen Bremsen, die die Tiere abhalten (sollen). So genannte Repellents. Nicht alle Mittel sind gleich wirkungsvoll und wirken auch nicht bei jedem Menschen gleich. Als in den meisten Fällen zur Abwehr wirkungsvoll haben sich vor allem Mittel mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin in Tests erwiesen. Allerdings reizen beide Stoffe bei empfindlichen Menschen die Haut und Augen. DEET noch etwas stärker als Icaridin. Da diese Wirkstoffe auch gegen Mücken eingesetzt werden können, können sie zu den Wirkstoffen auch in diesem Artikel – Mittel gegen Mücken – noch genauer nachlesen was es mit den verschiedenen Wirkstoffen auf sich hat.

Ähnliche Empfehlungen gelten auch für Pferde um gegen Pferdebremsen vorzubeugen.

  • Kopfnetz
    Ist mit einer starken Pferdefliegenaktivität zu rechnen, sollte man den Pferden ein Kopfnetz überziehen, das wirkungsvoll vor den Stichen an den besonders empfindliche Stellen schützt.
  • Repellents
    Daneben sind auch für Pferde und andere Haustiere entsprechende Mittel zum Einreiben im Handel erhältlich, die durchaus auch bis zu 8 Stunden ihren Dienst tun. Nutzen sie die Mittel aber immer nur streng nach Anweisung auf den Verpackungen, da manche Wirkstoffe auch ins Blut übergehen (z.B. DEET) und in zu hoher Dosierung toxisch wirken können. Außerdem ist von einer Anwendung unter Sattel und Sattelgurt abzuraten, da es hier durch Scheuern und Schwitzen zu Ekzemen kommen kann.
  • Ätherische Öle
    Viele im Handel erhältliche Mittel gegen Bremsen arbeiten auch mit Kombinationen aus ätherischen Ölen zum Aufsprühen und Einreiben und viele dieser Mittel bieten auch einen Schutz gegen die unliebsamen Besucher, allerdings ist keines der Repellents für einen 100%igen Schutz gut. Welches Mittel am besten wirkt, kann meist nur durch ein ausprobieren beim eigenen Pferd getestet werden, da die Gerüche je nach Eigengeruch der Tiere eine unterschiedlich starke Wirkung aufweisen.
  • Essigwasser
    Außerdem ist durch ein Abreiben mit Essigwasser ein gewisser Effekt in der Abwehr der Pferdefliegen spürbar, allerdings hält der Effekt nur relativ kurz an und wird durch Schwitzen zusätzlich in seiner Wirkung verkürzt. Einen Versuch ist es aber auf jeden Fall wert, da man den Pferden so auch eine gewisse Kühlung an besonders heißen Tagen verschaffen kann und Essig quasi in jedem Haushalt greifbar ist.
  • Knoblauch
    Die Gabe von Knoblauch an die Pferde um die Bremsen abzuwehren wird auch immer wieder als positiv beschrieben, da sich so der Schweißgeruch entsprechend verändert und die Tiere abschreckt. Allerdings kann den Pferden nicht grenzenlos Knoblauch gefüttert werden, da dies von den Tieren nicht gut (vor allem auf Dauer) vertragen wird.
  • Ruhe
    Zu guter Letzt sollte man die Pferde an schwülfeuchten Tagen am besten wenig bewegen um das Schwitzen nicht zu fördern und somit die Angriffe der Pferdebremsen reduzieren.

Bremsen bekämpfen – Bremsenfallen

Um Bremsen zu bekämpfen werden im Handel viele Mittel und Futterzusätze angeboten, die als Repellents (Bremsen vertreibend) eingesetzt werden, wie oben schon beschrieben. Um den Pferdebremsen aber den Garaus zu machen, gibt es nur wenige Möglichkeiten ohne die Tiere oder Menschen zu gefährden bzw. gesundheitlich zu beeinträchtigen. Allerdings gibt es so genannte Bremsenfallen zu kaufen, welche die Bremsen anziehen und dann in eine Falle leiten, in der die Tiere dann verenden. schematischer Aufbau einer BremsenfalleDas Prinzip der Bremsenfallen ist dabei immer ähnlich. An einem galgenförmigen Ständer ist ein schwarzer Ball aufgehängt über dem ein weißes Netz in Kegelform befestigt ist, dass die Pferdebremsen nach oben in einen Behälter, der mit Spülmittelwasser gefüllt ist leitet, aus dem die Tiere nicht mehr entkommen können. Landet also die Bremse auf dem schwarzen Ball (in Verwechslung mit einem Pferdehintern) , wird sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Netz eingefangen werden, da sie aus natürlicher Veranlagung nur nach oben aufsteigend abfliegen kann und wird so zuverlässig ins Innere der Bremsenfalle geleitet.

Diese Form der Bremsenfallen arbeitet sehr effektiv und kann die Tiere um bis zu 90% in der Umgebung der Falle reduzieren. Ein weiterer Vorteil bei der Bremsenbekämpfung mit Bremsenfallen ist, dass sie die Bremsen auch in den Folgejahren schon allein dadurch reduziert, dass nicht mehr so viele Tiere nachkommen, da Bremsen sich nur einmal im Jahr fortpflanzen können. Eine konsequente Anwendung der Bremsenfallen hilft also dauerhaft der Plage Herr zu werden.

Im Handel sind gebrauchsfertige Bremsenfallen nach obigem Schema ab etwa 150.-€ zu erwerben, aber es gibt auch Anleitungen zum Selbstbau im Netz bei dem man mit unter 50.-€ an Material ein ähnlich wirkungsvolles Konstrukt einer Bremsenfalle selber bauen kann. Dies ist im Übrigen auch für handwerklich nicht sonderlich versierte Menschen durchaus umsetzbar. :-)

Was tun bei einem Bremsenstich?

Kühlpack hilft um die Schwellung nach einem Bremsenstich zu lindernWurde man von einer Bremse gestochen, stellt sich schnell die Frage, „was tun gegen die Schwellung und das fiese Jucken und Brennen?“ Gegen die Schwellung hilft man am besten mit einer Kühlung der Einstichstelle. Hat man ein Kühlpack zur Hand ist das sicherlich ein ideales Mittel um dem Bremsenstich zu Leibe zu rücken, allerdings tut es ein nasser Waschlappen oder ein mit Alkohol getränkter Lappen auch.

Um den Juckreiz zu nehmen helfen zum einen Mittel, welche die Histaminausschüttung des Körpers verhindern. Das sind kortisonhaltige Mittel oder Histaminhemmer mit dem Wirkstoff Dimetindenmaleat (zum Beispiel Fenistil). Zum anderen kann man auch mit Wärme die Einstichstelle behandeln. Temperaturen um 50°C herum zerstören die in die Stichstelle eingespritzten Giftstoffe durch die Bremse (oder anderer Insekten). Dafür gibt es im Handel Geräte (wie zum Beispiel den Bite away Stichheiler von Riemser) oder aber man nimmt einfach einen Metalllöffel und erwärmt diesen vorsichtig und drückt ihn dann auf den Bremsenstich. Achtung! Nicht zu heiß werden lassen um Verbrennungen zu vermeiden! Diese Wärmebehandlung sollte man mehrmals hintereinander anwenden.

Weitere Möglichkeiten zur Linderung eines Bremsenstiches sind natürliche Hausmittel aus Spitzwegerich, Gänseblümchen oder auch Zwiebeln. Was es damit genau auf sich hat und wie man solche Mittel gegen Bremsenstiche anwenden kann, wird in diesem Artikel was hilft gegen Mückenstiche? beschrieben, da sich die Vorgehensweise bei Mückenstichen und Bremsenstichen gleicht. Auch finden sich dort noch weitere Anregungen was man bei Insektenstichen tun kann. Reinlesen lohnt sich! :-)

Ich hoffe dieser Beitrag zu Bremsen, Bremsenfallen und zur Behandlung von Bremsenstichen konnte ihnen bei ihrem Problem weiterhelfen.
Viel Erfolg beim Bremsen bekämpfen!

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