Bartmücken / Gnitzen bekämpfen - Gnitzenstiche Behandlung

Gnitzen bekämpfen bei Mensch und Tier - Alles zu Gnitzenstichen und deren Gefahren - Bartmücken an Haus & Hof abwehren - Gnitzenstiche behandeln

Gnitze vor verschwommenem Hintergrund
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Gnitzen – Klein aber Oho!

Gnitzen (Ceratopogonidae), auch Bartmücken genannt, sind in unseren Gefilden so gut wie unbekannt, obwohl es fast zweihundert heimische Arten dieser Blutsauger bei uns in Deutschland gibt. Sehr häufig finden sich die winzigen Mücken in der Nähe bewaldeter oder beschatteter Wasserläufe, da sie die pralle Sonne meiden und eher abends aktiv sind.

Im Folgenden möchte ich ihnen die Gnitzen einmal näher vorstellen und beschreiben, welche Probleme durch Gnitzenstiche entstehen können, wie eine Gnitzenstich Behandlung aussehen kann und wie sie generell Gnitzen bekämpfen können. Also, gehen wir es an!

Übrigens sollten die Bartmücken nicht mit den Kriebelmücken verwechselt werden. Sie gehören zu einer anderen Familie der Stechmücken und werden in diesem Artikel: Kriebelmücken bekämpfen noch gesondert vorgestellt.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Gnitzen - Aussehen und Lebensweise
  2. Gnitzenstiche – Gefahren für Mensch und Tier
  3. Gnitzen bekämpfen und vorbeugen
  4. Gnitzenstiche - Behandlung
  5. Produktvorschläge
  6. Weiterführende Artikel

Gnitzen - Aussehen und Lebensweise

Wie immer auf ungeziefer-und-schaedlinge.de beginnt der Artikel mit der Beschreibung der Tiere um ihnen einen Einblick in den Lebenszyklus zu geben. Denn nur, wenn man weiß wie sich die Tiere verhalten, kann man auch gezielt gegen sie vorgehen.

Bartmücken sind wirklich winzig. Sie werden nur rund 1-3mm groß und sind damit wesentlich kleiner als viele andere Stechmücken oder auch Mücken im allgemeinen. Durch ihre geringe Körpergröße sind sie für uns Menschen nahezu unsichtbar. Dieser „Tarneffekt“ wird noch damit verstärkt, dass sie quasi lautlos unterwegs sind. Stechmücken hören wir des Nachts im Bett wenigstens noch kommen. Bei den Gnitzen haben wir keine Chance. Auch das ist ein Grund, warum ein händisches Gnitzen bekämpfen im nächtlichen Schlafzimmer nahezu unmöglich ist.

Wie so oft bei Mücken sind es auch bei den Bartmücken nur die Weibchen die stechen und Blutsaugen, da sie zur Fortpflanzung das Eiweiß aus dem Blut ihrer Wirte benötigen. Sie saugen nach Möglichkeit regelmäßig etwa alle 4-8 Tage Blut. Manche Gnitzenarten saugen dabei sogar die eigenen Männchen aus, wenn diese nicht schnell genug nach der Begattung das Weite suchen!

In warmen und feuchten Jahren können bis zu zwei Generationen Bartmücken aufwachsen und sich fortpflanzen. Dabei legen die Weibchen der meisten Gnitzenarten ihre Eier in der Nähe von Gewässern ab, da sich die Larven der meisten Arten unter Wasser entwickeln und dort von Pflanzenresten und -säften ernähren. Aber auch in Gülle, Kuhdung und Misthaufen (Culicoides chiopterus / Culicoides dewulfi) und in feuchter, beschatteter Erde und Humus entwickeln sich manche Arten hervorragend.

Aus den abgelegten Eiern entwickeln sich innerhalb weniger Tage die länglichen Mückenlarven von etwa 4-8mm Länge, die in der Regel 4 Larvenstadien durchlaufen bevor sie sich verpuppen.

Die Gnitzen fliegen hauptsächlich in den Frühjahrsmonaten, treten aber meist bis September in Erscheinung. In warmen Jahren kann sich die Flugzeit aber auch noch bis in den Oktober erstrecken.

Über das Aussehen im Allgemeinen kann man bei den Gnitzen nicht viel sagen, da die einzelnen Arten sehr unterschiedlich aussehen und gefärbt sind. Die artenreiche Gattung der Culicoides zeichnet sich durch die stark nach oben gewölbte Brust (wie ein kleiner Buckel) und den tonnenförmigen Hinterleib aus und unterscheidet sie so recht eindeutig von vielen anderen Stechmücken (wenn man sie mit einer Lupe betrachtet).

Gnitzenstiche – Gefahren für Mensch und Tier

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Gnitzenstiche sind für uns Menschen zum Glück nur bedingt gefährlich, da derzeit keine Krankheiten in unseren Gefilden bekannt sind, die vom Stich der Bartmücken übertragen werden können. Allerdings sind sie oft unerwartet schmerzhaft und juckend. Das ergibt sich daraus, dass der Speichel der Gnitzen allergene Stoffe enthält, die Rötungen und Quaddelbildung auf der Haut auslösen (wie bei den meisten anderen Stechmückenstichen auch). Leider gibt es auch allergische Reaktionen, die zu starken Schwellungen, mit Überwärmung der Einstichstellen führen können, die oft tagelang jucken. Sollte der Verdacht auf eine allergische Reaktion bei Gnitzenstichen bestehen, versuchen sie mit ihrem Hausarzt gemeinsam eine Lösung zu suchen um die bestmögliche Gnitzenstich-Behandlung für sie zu finden. In den meisten Fällen geht eine Gnitzenstich Behandlung mit kortikoidhaltigen Salben einher oder wird mit Antihistaminika gedämpft.

Rind mit Fliegen auf der Nase streckt die Zunge heraus - Gnitzenstiche?Die Gefahren zur Übertragung von Virenerkrankungen bei Weidevieh sind, im Gegensatz zu uns Menschen, hoch. So übertragen vor allem verschiedene Culicoides Arten der Gnitzen bei Rindern, Schafen und Ziegen die so genannte Blauzungenkrankheit, die bei schweren Verläufen auch zum Tod der Tiere führen kann. Zwar ist die Gefahr zur Aufnahme des Virus durch die Mücken relativ gering (etwa 1:10000), aber ist eine Mücke Träger des Virus, ist eine Übertragung der Krankheit in vielen Fällen erfolgreich und kann bis zu 100 Tage nach Virusaufnahme noch übertragen werden. Daher ist ein vorbeugendes Gnitzen bekämpfen durch regelmäßige Kontrollen in den Viehställen wirklich wichtig. Die Blauzungenkrankheit ist übrigens meldepflichtig in Deutschland!

Aber nicht nur die Blauzungenkrankheit kann durch Gnitzenstiche übertragen werden, auch andere Erreger wie der Schmallenberg-Virus, die Afrikanische Pferdepest (noch nicht in Deutschland) und das Akabane-Virus werden nachweislich durch Bartmücken übertragen.

Gnitzen bekämpfen und vorbeugen

Sollten sie im Wohnhaus regelmäßig Besuch durch Gnitzen bekommen, so helfen nur engmaschige (1mm Lochweite) Mückennetze vor allen Fenstern sicher gegen die Stecher. Im freien Feld hilft es helle, weite Kleidung mit enganliegenden Bündchen an Armen und Beinen zu tragen, damit die Winzlinge nicht in Ärmel und Hosenbeine kriechen können. Darüber hinaus helfen zum Fernhalten der Bartmücken die üblichen Repellents gegen Mücken auf Basis von Wirkstoffen wie Icaridin (auch Saltidin, Picaridin genannt) oder DEET zum einreiben. Hierzu habe ich bereits einen ausführlichen Artikel Mittel gegen Mücken geschrieben, der ihnen alle Tipps gibt um stichfrei durch das Jahr zu kommen.

Im und um den Viehstall herum sollten regelmäßige Kontrollen auf die Zugänglichkeit bevorzugter Brutplätze der Bartmücken durchgeführt werden. Bei starkem Befall durch die Gnitzen können Fliegennetze und Windnetze zum Beispiel mit deltamethrinhaltigen Kontaktinsektiziden aus der Klasse der Pyrethroide besprüht werden. Gleiches gilt auch für Misthaufen und offene Güllelager und Laufgänge und deren Umgebung. Zusätzlich kann auch mit weiteren larvizid-wirkenden Mitteln gegen die Gnitzenlarven vorgegangen werden um hier schon in einem frühen Entwicklungsstadium einzugreifen.

Bei der Umgebungsbehandlung der wahrscheinlichen Aufenthaltsorte der Mücken, sollten sie bei einer chemischen Behandlung unbedingt daran denken, dass sie auch die Blattunterseiten aller Pflanzen besprühen, da sich die Bartmücken gerne im Schatten der Blätter ausruhen. Auch wenn die Bartmücken keine ausdauernden Flieger sind und meist in der Umgebung der Eiablage verbleiben, so können sie doch recht weit (im Angesicht ihrer Größe) fliegen. Sie legen aus eigener Kraft etwa 1-2km in ihrem Leben zurück. Winde können sie darüber hinaus aber noch wesentlich weiter forttragen.

Zur direkten Behandlung des Weideviehs gibt es auch verschiedene Repellentien sowie Spot-On Lösungen (auch mit Deltamethrin und ähnlichen Wirkstoffen wie z.B. Latroxin Delta oder Scalibor), die aufgetragen werden können. Sprechen sie hier aber immer mit ihrem Tierarzt um die besten Mittel und Lösungen für ihre Tiere zu finden.

Gnitzenstiche - Behandlung

Haben alle Abwehrmaßnahmen nichts genützt und man wurde doch von den kleinen Stechern erwischt, sollte man zur Linderung des Juckreizes die Einstichstellen mit Kühlpacks kühlen und gegebenenfalls mit einer kortisonhaltigen Salbe behandeln. Coolpack kühlt Gnitzenstich am BeinAber auch Antihistaminika können Linderung verschaffen, wenn allergische Reaktionen auftreten. Sprechen sie hierzu mit ihrem Hausarzt, oder zumindest mit ihrem Apotheker, wenn sie den Gang zum Arzt scheuen. Zum Thema Mückenstiche behandeln habe ich einen ausführlichen, eigenständigen Artikel geschrieben, da dies hier schlicht den Rahmen sprengen würde. Im Artikel was hilft gegen Mückenstiche? Finden sie viele Infos und Tipps zur Behandlung und Vorbeugung von Mückenstichen sowohl mit Hausmitteln, als auch mit käuflichen Mitteln.

Versuchen sie immer ein übermäßiges Kratzen an den Einstichstellen zu vermeiden um keine sekundären Entzündungen durch eingeriebene Erreger entstehen zu lassen. Kühlen hilft immer besser und lindert den Juckreiz sehr gut. Aus eigener Erfahrung kann ich auch den Stichheiler „Biteaway“ empfehlen, der die Stichstellen mit Hitze behandelt und so die im Speichel enthaltenen Allergene zerstört. Das funktioniert erstaunlich gut (ich war im Vorhinein selbst sehr skeptisch).

Ich hoffe dieser Artikel über Gnitzen konnte ihnen einen guten Überblick verschaffen und beim Gnitzen bekämpfen helfen. Viel Erfolg!

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