Parkettkäfer - Erkennen - bestimmen und bekämpfen!

Parkettkäfer, sind gefährliche Trockenholzzerstörer. Erfahren sie wie sie den Parkettkäfer erkennen und wie sie effektiv den Parkettkäfer bekämpfen können.

Parkettkäfer auf einem Stück Holz
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Der Parkettkäfer – einheimischer Holzfresser

Anders als seine Verwandten aus der Familie der Gattung der Splintholzkäfer ist der Parkettkäfer (Lyctus linearis) einer der wenigen ursprünglich in Mitteleuropa heimischen Splintholzkäfer, die als Holzzerstörer eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Aber auch er wurde durch den Holzhandel weltweit exportiert und findet sich heutzutage ebenso z.B. im gesamten nordamerikanischen Raum und treibt dort ebenfalls sein Unwesen.

Wie sein tropischer Verwandter, der Braune Splintholzkäfer (Lyctus brunneus) ist auch der Parkettkäfer ein Trockenholzinsekt, dass bereits bei unter 10% Holzfeuchtigkeit mit seinem Fresswerk beginnt. Er befällt also auch sehr trockenes, im Gebäude verbautes Holz.

Die Lieblingsspeise des Parkettkäfers ist Eichensplintholz. Er befällt am liebsten die oberflächennahen Bereiche, da dort der Stärkeanteil im Holz am höchsten ist. Aber auch andere Laubholzarten wie Esche oder Kastanie werden gerne von ihm als Nahrungsgrundlage genommen. Buchenholz sowie alle Nadelhölzer werden dagegen verschmäht, da diese Hölzer arm an natürlicher Stärke sind.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Der Parkettkäfer Aussehen und Lebensweise
  2. Den Parkettkäfer bekämpfen
  3. Gegen einen Befall des Parkettkäfers vorbeugen
  4. Produktvorschläge
  5. Weiterführende Artikel

Der Parkettkäfer Aussehen und Lebensweise

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Um geeignete Maßnahmen gegen den Parkettkäfer einzuleiten, sollte im ersten Schritt untersucht werden ob der Parkettkäfer Vorderteil - Ansicht von oben.Verdacht auf einen Parkettkäferbefall auch zutrifft.

Den ausgewachsenen Parkettkäfer kann man gut von anderen Insekten wie dem gemeinen Nagekäfer unterscheiden, weil seine schlanke, längliche Form mit dem abgerundeten Hinterteil eher ungewöhnlich anzusehen ist. Die Grundfarbe des Käfers ist rötlichbraun bis dunkelbraun wobei seine Deckflügel mit zu Linien aufgereihten Punktierungen ein klares Streifenmuster der Länge nach aufweisen. Der Kopf und Halsschild sind etwas kleiner als der übrige Körper und in der Regel etwas dunkler eingefärbt wie der Rest des Körpers. Die Fühler weisen am Ende eine deutliche Verdickung auf. Der Parkettkäfer wird nur etwa 3-5mm lang.

Die Larven des Parkettkäfers ähneln dem des Braunen Splintholzkäfers stark. Sie sind bis etwa 6mm lang, stark über den Bauch gekrümmt und cremeweiß. Larve des braunen Splintholzkäfers - ist der Larve des Parkettkäfers sehr ähnlich - Parkettkäfer bekämpfenDie Brust ist dicker als das hintere Ende und an der Brust finden sich 3 Paar kurze Beinchen. Das Maul hebt sich in einem Braunton vom Rest der Larve deutlich ab.

Die Weibchen des Parkettkäfers legen ihre Eier gerne in kleine Ritzen und Löcher im Holz ab. Bereits nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Larven und beginnen sich ins Holz einzuarbeiten. Bei guten Bedingungen fressen die Käferlarven etwa ein Jahr im Holz und verpuppen sich dann. Nach etwa zwei Wochen Ruhezeit schlüpfen dann die ausgewachsenen Käfer, die sich ein rundes, etwa 1-2mm großes Ausflugsloch nagen um sich dann schnellstmöglich zu Paaren, da sie nur eine kurze Lebensspanne von ca. 2 Wochen haben. Sie nehmen in dieser Zeit keine weitere Nahrung mehr auf.

Wie Eingangs schon erwähnt gehören die Parkettkäfer zu den Trockenholzinsekten und befallen kein Frischholz dessen Holzfeuchte bei über 22% liegt, da die Larven die hohe Feuchtigkeit nicht gut vertragen. Das Feuchteoptimum liegt bei etwa 15 – 17% Holzfeuchte.

Das Fraßmehl (Nagsel) wird anders wie beim Braunen Splintholzkäfer nicht dazu genutzt die Gänge zu verstopfen sondern rieselt ähnlich dem des gemeinen Nagekäfers aus den Fraßgängen heraus. Es unterscheidet sich allerdings von dem des Nagekäfers darin, dass es viel feiner ist. Es wirkt eher wie ein feiner Puder.

Der Befall des Parkettkäfers bleibt oft über einen langen Zeitraum unerkannt, da nur die kleinen Ausfluglöcher einen Hinweis auf einen Befall bieten. Die Oberfläche der Hölzer wird stehengelassen, so dass der Eindruck von intaktem Holz bestehen bleibt. Darunter kann aber das Holz bis zur totalen Zerstörung aufgefressen worden sein. Dieses Fressverhalten gilt im Übrigen für viele holzzerstörende Insekten und ist für sich allein kein ausreichender Hinweis für den Befall mit dem Parkettkäfer.

Den Parkettkäfer bekämpfen

Je nach befallenen Gegenständen oder Konstruktionen bieten sich verschiedene Vorgehensweisen an. Wurde zum Beispiel Eichenparkett befallen, macht es in vielen Fällen wirtschaftlich Sinn das befallene Parkett austauschen zu lassen. Als Alternative kämen hier noch eine Bestrahlung mit Mikrowellen oder eine Begasung mit entsprechenden Bioziden in Betracht. Diese Verfahren sind allerdings vom Kostenaufwand meist recht hoch und dem Ersetzen des Parketts gegenzurechnen. Eine Wärmebehandlung ist bei befallenem Parkett meist unpraktikabel, da die erwünschte Kerntemperatur im Holz (55 – 60°C) oft nur schwer erreicht werden kann.

Sind bewegliche Objekte oder Kleinteile befallen kann am besten in Klimakammern oder aber auch einfach im Backofen mit oben genannten Temperaturen gearbeitet werden um dem Parkettkäfer zu Leibe zu rücken. Bei etwa 60°C sterben die Larven und Käfer durch Überhitzung nach etwa 1 bis 2 Stunden ab. Alternativ dazu können besonders empfindliche, kleinere Teile auch bei sehr niedrigen Temperaturen in der Kühltruhe gelagert werden um die Tiere im Inneren des Holzes erfrieren zu lassen. Um hier sichere Ergebnisse zu erhalten sollte das Objekt aber mindestens 5 – 7 Tage in Kühltruhe und Co. verbleiben.

Eine chemische Bekämpfung mittels Spritzverfahren oder Bohrlochtränkung sollte bei einem großflächigen Befall in bewohnten Räumen nicht durchgeführt werden, da die gesundheitlichen Risiken für die Bewohner zu berücksichtigen sind, zumal es genügend alternative und ungefährliche Maßnahmen zur Parkettkäferbekämpfung gibt.

Muss doch mit chemischen Mitteln gegen den Parkettkäfer vorgegangen werden bieten sich Produkte mit Permithrin, Deltamethrin oder Cypermethrin an um gute Ergebnisse beim Parkettkäfer bekämpfen zu erzielen.

Die Bekämpfung des Parkettkäfers unterscheidet sich kaum von der Bekämpfung anderer „Holzwurm“ Arten, so dass ich für vertiefende Informationen auf den Artikel zur Hausbockbekämpfung und auf den Artikel zur Bekämpfung des gemeinen Nagekäfers verweisen möchte, da hier alle gängige Verfahren ganz ausführlich vorgestellt werden.

Gegen einen Befall des Parkettkäfers vorbeugen

Grundsätzlich ist es für Bauherren schwierig gegen einen Befall vorzubeugen, da ein Befall fast ausnahmslos durch verbaute Hölzer eingeschleppt wurden, die nicht oder nicht ausreichend in einer Klimakammer beim Hersteller erhitzt, bzw. nicht vorsorglich imprägniert wurden. Dies wäre auf jeden Fall ein Kriterium auf das beim Einkauf der Hölzer für Parkett und Co. geachtet werden kann. Kann der Hersteller nicht eindeutig eine entsprechende Behandlung gegen Käferbefall nachweisen, sollte von einem Kauf abgesehen werden. Konstruktionshölzer wie Eichenbalken sollten bauseitig mit einem Fraßschutz gegen Insekten versehen sein. Hier werden in der Praxis oft borhaltige Imprägnierungen genutzt die einen guten Schutz bieten und für Mensch und Umwelt nur bedingt schädlich sind (je nach Kombination der eingesetzten Salze).

Sollten ihnen beim Einkauf von Fenstern, Türen, Türzargen oder auch Bildern oder Kunstgegenständen die feinen Ausflugslöcher im Holz auffallen, sollten sie in jedem Fall von einem Kauf absehen, da hier ein aktiver Befall vom Parkettkäfer oder anderen Holzzerstörern vorliegen kann.

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