Wadenstecher & Stechfliegen bekämpfen - Tipps geg. Stallfliegen

Stechende Fliegen (auch Wadenstecher / Stallfliege genannt) gibt es wirklich. Alle Tipps zum Stechfliegen bekämpfen und Wadenstecher fernhalten

Wadenstecher - Stechfliege auf einer gelben Blüte
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Wadenstecher – eine unangenehme Sommerbegleitung

Vor einigen Jahren saß ich mit Freunden im Garten. Die Sonne schien, wir hatten es uns gemütlich gemacht und unterhielten uns. Plötzlich sprang mein rechter Sitznachbar auf und fluchte, dass ihn gerade eine Fliege gestochen habe. Ein Disput entbrannte, ob es wirklich stechende Fliegen gäbe. Ein Blick ins Lexikon (es gab damals noch kein Internet) bestätigte tatsächlich, dass es den Wadenstecher, auch als gemeine Stechfliege oder Stallfliege bekannt (Stomoxys calcitrans), wirklich gibt. Die Ähnlichkeit des Wadenstechers mit einer normalen Stubenfliege ist auf den ersten Blick tatsächlich verblüffend. Allerdings fallen bei genauerer Betrachtung schnell der steil nach vorne ausgerichtete Stechrüssel und die streifige, grauweiße Rückenzeichnung auf.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels schauen wir uns die Stechfliege einmal genauer an und sehen uns die Lebensbedingungen der Wadenstecher an (kenne deinen Feind), um im Anschluss die Möglichkeiten zum effektiven Stechfliegen bekämpfen anzusehen. Also dann, auf geht`s!

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Stechfliegen Aussehen und Lebensweise
  2. Stechfliegen bekämpfen
  3. Gefahren durch den Wadenstecher
  4. Produktvorschläge
  5. Weiterführende Artikel

Stechfliegen Aussehen und Lebensweise

Wie Eingangs schon erwähnt ist der Wadenstecher den gewöhnlichen Stubenfliegen recht ähnlich und er gehört tatsächlich auch biologisch gesehen zur gleichen Familie der „echten Fliegen“ (Muscidae).

Die ausgewachsenen Tiere werden etwa 7mm lang und sind fast ausschließlich am Tag aktiv. Ihr auffälligstes Merkmal ist der nach vorne gerichtete, und deutlich sichtbare Stechrüssel und die sichtbare grauweiße Streifenzeichnung auf dem Rücken. Auch wirkt der Hinterleib der Stallfliege etwas gedrungener und fällt stärker nach unten hin ab als dies bei gewöhnlichen Stubenfliegen der Fall ist.

Anders als bei allen Bremsenarten und den meisten Mücken stechen bei den Stechfliegen nicht nur die Weibchen, sondern auch die Männchen. Das gesaugte Blut wird tatsächlich zum (über)leben benötigt und nicht wie bei den Bremsen und Mücken nur zur Fortpflanzung.

Wadenstecher auf einer Wand - MacroDie Hauptflugzeit der Wadenstecher ist in etwa von Juni bis September / Oktober je nach Außentemperaturen. Sie sind häufig an Ställen mit Viehhaltung (Kühe, Pferde, Hühner etc.) anzutreffen, da die Weibchen die Kothaufen der Tiere als beliebten Eiablageplatz nutzen. Sie legen nach ihren ersten Blutmahlzeiten mehrere hundert Eier an Plätzen ab, die für ihre Nachkommen als Larven energiereiches Futter in Aussicht stellen. Neben dem Tierdung sind also auch Komposthaufen, Misthaufen und unabgedeckte Bioabfälle gerne genutzte Brutstellen. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach 10 bis 30 Tagen aus den gelblichen und etwa 1mm Durchmesser messenden Eiern (die Eier sehen ein wenig wie kleine Reiskörner aus geschältem Reis aus). Die Larven der Stallfliegen werden zum Ende ihrer Entwicklung hin bis zu 12mm lang und sind auch weißlich. Sie sind ohne sichtbare Beine oder Behaarung. Die Puppen sind mittelbraun und pillen- bzw. zigarrenförmig.

Stechfliegen lieben Wärme, daher suchen sie sich in den Herbstmonaten gerne in Ställen, aber auch in unseren Wohnungen einen Unterschlupf. Die Lebensdauer der adulten Stechfliegen beträgt etwa 40-70 Tage, kann aber je nach klimatischen Verhältnissen auch wesentlich kürzer sein.

Stechfliegen bekämpfen

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In Haus und Wohnung kann man in der Regel nicht viel mehr machen als vor allen Fenstern Fliegengitter anzubringen und auch in Haus- und Terrassentüre flexible Fliegenschutzlamellen aufzuhängen um die fliegenden Blutsauger abzuhalten. Aber auch intensiv duftende Pflanzen auf der Fensterbank wie Lavendel, Basilikum, Minze oder Salbei sollen einen abwehrende Duftbarriere für die stechenden Fliegen bilden können. Fliegengitter zur Abwehr von Stechfliegen und MückenAusprobieren schadet nicht, zumal man die leckeren Kräuter ja zumindest immer noch aufessen kann, falls es nicht helfen sollte die Stallfliegen abzuhalten.

Als Bekämpfungsmaßnahme in Innenräumen haben sich UV-Lichtfallen gut gegen alle fliegenden Insekten bewährt. Sie ziehen die Fliegen mit der für sie verlockenden UV-Stahlung an und sobald sie die Oberfläche der Lampen berühren bekommen sie einen lähmenden Stromschlag der ihnen den Garaus macht. Aber auch klassische Klebefallen an der Decke sind eine gute Ergänzung in Heim und Hof.

Auf Viehhöfen hat sich in den letzten Jahren ein Einsatz von parasitierenden Schlupfwespen der Arten Muscidifurax zaraptor und Nasonia vitripennis als gut geeignetes Mittel zur biologischen Bekämpfung der Wadenstecher erwiesen. Die Schlupfwespen legen dabei ihre Eier in die Puppen der Stechfliegen und deren Larven fressen die noch nicht fertig ausgebildeten Fliegen dann von innen her auf.

Chemische Mittel zur Bekämpfung der Wadenstecher sollten zum einen im Haushalt nur bedingt eingesetzt werden und eignen sich zum anderen auch im Vieh- oder Pferdestall nur für einen punktuellen Einsatz. Ganz ähnlich den Mitteln zur Bekämpfung von Mücken und sonstigem fliegendem Ungeziefer werden auch hier Pyrethroide als Giftstoffe eingesetzt. Es finden sich zahlreiche Sprays und Fogger im Handel, die mehr oder minder als Universalmittel gegen viele Schadinsekten eingesetzt werden können. Nutzen sie Insektizide immer nur nach Vorschrift und Gebrauchsanweisung um Schädigungen bei Mensch und Tier zu vermeiden.

Neben Mitteln gegen Wadenstecher für die Umgebungsbehandlung, gibt es auch eine ganze Auswahl an Spot-on Präparaten für Haustiere (insbesondere Hunde), aber auch für Weidevieh und Pferde. Lassen sie sich von ihrem Tierarzt beraten welche Mittel in welcher Dosierung für das entsprechende Tier sinnvoll sind. Da auch diese Mittel mit Pyrethroiden arbeiten, die verstoffwechselt werden müssen, kann eine Überdosierung bei der Anwendung auch nachhaltigen Schaden an ihren Tieren anrichten! Aber auch Schutzdecken und Repellents können auch ohne schädliche Gifte die Tiere von den unangenehmen Stichen der Wadenstecher schützen. In meinem Artikel über Bremsen habe ich dies auch schon ausführlich besprochen.

Zusammenfassend nun noch einmal alle Möglichkeiten zur Vorbeugung und Bekämpfung der Stechfliegen in einer Liste aufgeführt.

  • Fliegengitter an Fenstern und Türen zwischen Juni und Oktober
  • Stark duftende Pflanzen auf Fensterbänken
  • UV-Insektenvernichter in der Wohnung aufstellen
  • Klebefallen in Haus und Hof aufhängen
  • Die klassische Fliegenklatsche (hilft nur gegen einzelne Tiere)
  • Langärmelige und lockere Kleidung tragen, damit die Wadenstecher nicht bis zur Haut vordringen können.
  • Im Stall Einsatz von Schlupfwespen möglich
  • Misthaufen und Bioabfälle in den Sommermonaten möglichst abdecken um Eiablagemöglichkeiten zu verringern
  • Einsatz von Insektenmitteln auf Basis von Pyrethroiden und ähnlichen Wirkstoffen möglich. Unbedingt auf Bienenverträglichkeit achten!
  • Haustiere zur Vorbeugung mit Spot-On Präparaten schützen. Hilft meist auch gegen Zecken, Milben und Flöhe.

Was man ganz gezielt machen kann um gegen Stiche von Wadenstecher und Co. vorzubeugen und was man tun kann (und sollte) wenn man von Insekten gestochen wurde, habe ich bereits in diesem Artikel: Was hilft gegen Mückenstiche? geschrieben. Die dort gegebenen Tipps lassen sich auch alle auf den Kampf gegen Stechfliegen übertragen.

Gefahren durch den Wadenstecher

Leider ist der Stich der Stechfliegen nicht einfach nur lästig und schmerzhaft, sondern kann auch die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern mit sich bringen. Der Stechrüssel der Wadenstecher ist groß genug um die meisten Erregerarten aufzunehmen und an weitere Opfer weiter zu geben. So wurden schon nachweislich Listerien, Salmonellen und Borrelien übertragen, aber auch verschiedene Stämme der Escherichia coli Bakterien konnten bereits nachgewiesen werden. Bei der Übertragung der Erreger spielt es übrigens keine Rolle wie lange der Stich angedauert hat. Die Gefahr zur Übertragung ist bei kurzen Einstichen nicht geringer als bei lang andauernden Stichen.

Aber auch die Ekzembildung bei starkem Befall von Pferden und Rindern durch die Stechfliegen und den daraus resultierenden Sekundärerkrankungen und Verletzungen durch Wundscheuern sollte man nicht bei den Gefahren vergessen. Einstichstelle einer Stechfliege am Bein - gerötetSie können den betroffenen Tieren eine furchtbare Pein bereiten und sollten möglichst frühzeitig mit juckreizmildernden und desinfizierenden Präparaten behandelt werden um die Auswirkungen der Wadenstecher Stiche einzudämmen.

Gleiches gilt natürlich auch wenn wir Menschen vom Stich der Stallfliegen betroffen sind. Nach Möglichkeit sofort desinfizieren und die Einstichstelle mit Gelpacks oder Eiswürfeln eine Zeitlang kühlen um den Juckreiz zu lindern und die Schwellung an der Einstichstelle zu behandeln. Dieser Artikel: Mittel gegen Mücken bietet noch weitere Informationen dazu, was getan werden kann, wenn Insektenstiche behandelt werden müssen.

Sollte die Reaktion über eine lokale Rötung und Schwellung hinaus gehen (kalter Schweiß, Kreislaufprobleme, Fieber, Schwäche, Zittern etc.), oder länger als 3-4 Tage anhalten, ohne dass sich Besserung zeigt, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, der den Stich genauer in Augenschein nimmt, bzw. testet ob eine allergische Immunreaktion auf den Speichel der Stechfliegen vorhanden ist. Sollten innerhalb der ersten Stunden nach dem Stich der Stechfliegen eine der oben beschriebenen starken Reaktionen eintreten, sollte natürlich nicht lange gewartet werden sondern zeitnah ein Arzt aufgesucht, oder sogar ein Notarzt gerufen werden, da im schlimmsten Fall ein anaphylaktischer Schock und damit akute Lebensgefahr droht.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen viel Erfolg im Kampf gegen die stechenden Fliegen und wünsche ihnen einen geruhsamen Sommer ohne schmerzhafte Stiche von Wadenstecher, Bremse und Co.

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