Berufsbild Kammerjäger - seriöse Schädlingsbekämpfer erkennen

Was macht ein Kammerjäger? Wie seriöse Schädlingsbekämpfer erkennen & was ist bei einer Ungezieferbekämpfung durch Fachbetriebe zu beachten?

Hängeschild mit der Aufschrift Kammerjäger
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Der Kammerjäger

Auch wenn ich in meinen Artikeln in aller Regel Hilfestellung zur eigenhändigen Ungezieferbekämpfung gebe, so möchte ich in diesem Artikel mal eine Lanze für all die professionellen Kammerjäger da draußen brechen, die tagein, tagaus in unseren Heimen, Küchen, Büros und Produktionsräumen im Einsatz sind um zu prüfen, zu beraten und professionelle Ungezieferbekämpfung zu leisten.

Neben einer kurzen Darstellung des Berufsbildes des Kammerjägers, seiner Aufgabengebiete und Tätigkeiten, soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass es immer wieder auch schwarze Schafe unter den Schädlingsbekämpfern gibt, die mehr an das Geld in der eigenen Tasche denken, als an die Ungezieferbekämpfung oder das Wohl der Kunden, bei denen sie im Einsatz waren. Dafür werde ich in einer Checkliste die wichtigsten Punkte aufführen, die sie vor, während und nach der Auftragsvergabe an einen Kammerjäger, beachten sollten, um am Ende auch das zu bekommen, was sie sich wünschen; Eine erfolgreiche und nachhaltige Ungezieferbekämpfung!

Auf das Thema „Kammerjäger Kosten“ und wer für die Kosten in einer Mietwohnung aufkommen muss, gehe ich in einem separaten Artikel Kammerjäger Kosten noch einmal gesondert ein, da dies ansonsten einfach den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Kammerjäger – ein Beruf mit Tradition
  2. Schädlingsbekämpfer als Beruf(ung)
  3. Seriöse Kammerjäger erkennen
  4. Vor der Auftragsvergabe an den Schädlingsbekämpfer
  5. Nach der Auftragsvergabe an den Kammerjäger
  6. Worauf sie bei der Rechnungsstellung achten sollten
  7. Fazit zur Auswahl des richtigen Kammerjägers
  8. Produktvorschläge
  9. Weiterführende Artikel

Kammerjäger – ein Beruf mit Tradition

Schon allein die Bezeichnung „Kammerjäger“ zeigt ganz gut den geschichtlichen Hintergrund des Berufs der Schädlingsbekämpfer. So geht der Begriff Kammerjäger einige hundert Jahre zurück, als in den Kammern und Gemächern der (wohlhabenderen) Menschen nach Ungeziefer wie Mäusen, Ratten, Flöhen, Wanzen, Schaben und ähnlichem Getier gesucht wurde, um die Populationen zumindest nicht Überhand nehmen zu lassen. Allerdings ist der Beruf des Kammerjägers geschichtlich gesehen, viel älter. Bereits die alten Ägypter und andere Völker kannten schon vor mehreren tausend Jahren einige effektive Methoden zur Ungezieferbekämpfung in ihren Wohnstätten und zum Schutz ihrer Lebensmittel. So ist also der Schädlingsbekämpfer vielleicht nicht DER älteste Beruf in der Geschichte der Menschheit, kommt dem wohl aber zeitgeschichtlich gesehen ziemlich nahe.

Alte Glasbehälter mit der Aufschrift ArsenRichten wir den Blick auf die jüngere Entwicklung der Ungezieferbekämpfung, so hat sich in den letzten hundert Jahren das Berufsbild der Schädlingsbekämpfer doch sehr stark gewandelt. Wurde in der Vergangenheit oft auf Teufel komm raus mit zum Teil extrem giftigen Chemikalien wie Arsen, Schwermetallen oder später DDT und Lindan gegen Ungeziefer aller Art vorgegangen, geht heute der Trend immer stärker in Richtung hormonelle und natürliche Wirkstoffe, die ganz gezielt bestimmte Schädlinge und Ungeziefer bekämpfen, anstatt mit der chemischen Keule einen Rundumschlag zu veranstalten. Das hilft zum einen die Kosten klein zu halten und schützt außerdem die Bewohner vor unnötigen Belastungen mit Giften im Wohnraum.

Wer mehr zum Thema Schädlingsbekämpfung und die heute gängigen Methoden erfahren möchte, dem sei dieser Artikel: Schädlingsbekämpfung ans Herz gelegt. Hier gehe ich ausführlich auf viele gängige Begrifflichkeiten wie z.B. biologische Schädlingsbekämpfung oder auch integrierter Pflanzenschutz ein und erkläre, was es mit den verschiedenen Disziplinen bei der Schädlings- und Ungezieferbekämpfung auf sich hat.

Schädlingsbekämpfer als Beruf(ung)

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Zugegeben, der Beruf Schädlingsbekämpfer klingt wohl für die meisten Leser nicht sonderlich attraktiv, ist doch die Vorstellung davon jeden Tag Ameisen, Ratten oder Kakerlaken nachzustellen, für viele eher mit einem Gefühl von Ekel und Abscheu verbunden. Nichts desto trotz ist der Beruf des Kammerjägers der Beruf für alle echten „Problemlöser“ und Menschen, die es in ihrem Job abwechslungsreich lieben. Als Kammerjäger erwarten einen täglich neue Herausforderungen, da jeder Auftrag seine Eigenheiten bietet und durchaus Flexibilität, gute Beobachtungsgabe und so manches Mal Erfindungsreichtum erfordert, um den schlauen kleinen Biestern die Stirn bieten zu können.

Bereits seit 2004 ist „Schädlingsbekämpfer“ ein 3-jähriger Ausbildungsberuf bei dem die Auszubildenden eine Menge „Stoff“ zur Ungezieferbekämpfung lernen müssen, um am Ende so effektiv wie nötig, aber so schonend für Mensch und Umwelt wie möglich, den Plagen in Haus und Hof ein Ende zu setzen. Waschbär im BaumDarüber hinaus gibt es noch diverse Weiterbildungen und zusätzliche Schulungen, die man absolvieren muss um bestimmte Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Bekämpfen von Mardern oder Waschbären, ausführen zu dürfen. Langweilig wird der Beruf des „Kammerjägers“ sicher so schnell nicht. Davon ab, sind ausgebildete Schädlingsbekämpfer in Deutschland händeringend gesucht (Stand 2019), sodass man sicherlich auch in Zukunft einen krisenfesten Job sein Eigen nennen kann, wenn man sich auf Mäuse, Ratten und Co. einlässt.

Seriöse Kammerjäger erkennen

Wie in den meisten Branchen gibt es allerdings auch bei den Schädlingsbekämpfern einige schwarze Schafe, die mit nicht ausreichender Fachkenntnis und überzogenen Preisen für ihre Einsätze, kräftig Kasse bei den Betroffenen machen und so die Not der Leute auch noch schamlos ausnutzen. Im Folgenden möchte ich einige Tipps an die Hand geben, wie man einigermaßen sicherstellen kann, ob ein Kammerjäger seriös arbeitet.

Vor der Auftragsvergabe an den Schädlingsbekämpfer

  1. Suchen sie nach Schädlingsbekämpfern mit Firmensitz in ihrer regionalen Umgebung. In den allermeisten Fällen finden sich immer 2 oder 3 Betriebe im Umkreis von 20 bis 30km um ihren Wohnort. So können sie sicherstellen, dass die Anfahrtskosten am Ende nicht höher sind, als die Kosten für die Ungezieferbekämpfung und sie stärken dazu noch die Wirtschaft in ihrer Region.
  2. Wer ist beim Ersttelefonat am anderen Ende der Leitung? Hat die Vorwahl der Telefonnummer eine regionale Vorwahl die sie kennen? Regionale Betriebe arbeiten nur sehr selten mit Callcentern zusammen, die oft ganz unspezifische IP-Telefonie Vorwahlen nutzen. Manche unseriösen Anbieter verschleiern ganz bewusst ihren Standort mit Techniken wie „Call ID Spoofing“ um räumliche Nähe vorzutäuschen.
  3. Ist der Angerufene kompetent und geht auf ihre Fragen ein, oder wimmelt er diese ab? In der Regel sollte ihnen bei Schilderung ihres Problems erste Hinweise auf mögliche Problemlösungen gegeben werden, oder zumindest im Gespräch das Gefühl von Fachkompetenz beim Gegenüber aufkommen.
  4. Seriöse Unternehmen machen ihnen für die meisten Arbeiten kein pauschales Kostenangebot ohne bei ihnen Vor-Ort die Lage in Augenschein genommen zu haben. Allenfalls sollte eine ungefähre Richtung beim Preis vorgegeben werden um ihnen eine Vorstellung davon zu geben, was sie hier erwarten können. Manche unseriösen Betriebe machen ihnen auf den ersten Blick unschlagbar günstige Angebote, nur um im Nachhinein noch alle möglichen Kosten aufzuschlagen, die vorher nicht angesprochen wurden.
  5. Sehen sie sich die Webseiten der Betriebe genau an. Hier gilt besonderes Augenmerk vor allem dem Impressum und den darin enthaltenen Adressdaten. Stimmen diese mit der genannten oder gefundenen Adresse überein? Gibt es nachprüfbare Zertifikate oder Mitgliedschaften in Branchenverbänden? So ist der Deutsche Schädlingsbekämpfer Verband e.V. der offizielle Berufsverband der Kammerjäger. Aber auch eine Mitgliedschaft im Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V. (VFöS.eV) kann ein Hinweis auf seriöse Praktiken liefern. Außerdem können ausgestellte Zertifikate für spezielle Teilbereiche in der Schädlingsbekämpfung einen Hinweis auf gut ausgebildete Mitarbeiter geben.
  6. Last but not least sollten sie sich möglichst immer einen schriftlichen Kostenvoranschlag von mindestens zwei Betrieben geben lassen um die Preise zu vergleichen. Lassen sie sich bestätigen, dass die aufgeführten Kosten auch alle Teilleistungen enthalten, um nicht hinterher unliebsame Überraschungen durch Preisaufschläge zu erleben. Lassen sie sich nicht drängen. Ein Ungezieferbefall ist nur selten besonders zeitkritisch, auch wenn einem das Bauchgefühl hier was anderes sagen will. Unseriöse Unternehmen nutzen ihre Ängste und Sorgen um sie zu schnellem Handeln zu überreden und eventuell Kostenaufschläge zu rechtfertigen oder sie von Unstimmigkeiten abzulenken.

Nach der Auftragsvergabe an den Kammerjäger

Worauf sollten sie achten, nachdem ein Unternehmen zur Ungezieferbekämpfung beauftragt wurde?

  1. Der erste Eindruck zählt! Schauen sie sich an, wer da Zutritt zu ihrem Haus oder Wohnung sucht. Wie sieht der Firmenwagen aus? Ist der Schädlingsbekämpfer bereit sich auszuweisen? Trägt er passende Berufsbekleidung, oder Jeans und T-shirt?
  2. Bei der Ausführung der Arbeiten sollte in aller Regel als erstes eine eingehende Begutachtung der Problemstellen vorgenommen werden (falls nicht schon bei einem Besichtigungstermin im Vorfeld geschehen). Außerdem sollte vor den Bekämpfungsmaßnahmen klar sein, gegen welche Schädlinge der Kammerjäger vorgehen wird und worin er die Ursache für den Befall sieht.
  3. Der Schädlingsbekämpfer sollte nun mit ihnen in der Regel einen Bekämpfungsplan durchgehen, damit sie eine Vorstellung davon bekommen über welchen Zeitraum eine Bekämpfung stattfinden wird und wie viele Vor-Ort Termine zur Bekämpfung und Befallskontrolle angesetzt werden müssen. Das gilt zumindest für alle Fälle, die ein mehr als einmaliges Vorgehen bedingen. (Beim Entfernen eines Wespennests oder ähnlichen Arbeiten kann dieser Schritt natürlich entfallen).
  4. Erfragen sie, mit welchen Mitteln und Wirkstoffen der Kammerjäger gegen die unliebsamen Hausbewohner vorgehen möchte. Lassen sie sich die Wirkstoffe der chemischen Mittel schriftlich geben. Ebenso ist eine gute Kompetenz des Schädlingsbekämpfers dadurch ersichtlich, dass er ihnen Alternativen zur vorgeschlagenen Bekämpfungsmethode nennen, und auf Vor- und Nachteile bestimmter Verfahren eingehen kann. Bedenken sie, dass ein Einsatz von sogenannten Foggern, die ganze Räume mit einem Insektizid einnebeln, oder sonstige großflächige Begasungen nur in sehr seltenen Fällen notwendig sind. Seien sie skeptisch, wenn ihr Kammerjäger dies als beste und einzige sichere Methode anpreist. Hier steht oft nur der schnelle Erfolg ohne Rücksicht auf die Bewohner des Hauses im Vordergrund.
  5. Gibt es nach getaner Arbeit einen Arbeitsbericht? Falls nicht, bestehen sie darauf. Falls ja, nehmen sie sich die Zeit ihn sorgfältig zu lesen und auf eventuelle Unstimmigkeiten zu achten. Sind eventuell Arbeiten notiert worden, die nicht ausgeführt wurden? Haken sie nach! Notieren sie die An- und Abfahrtszeit des Kammerjägers auf dem Arbeitsbericht, falls dies nicht korrekt gemacht wurde. Ist der Name des ausführenden Mitarbeiters leserlich vorhanden? Unterschreiben sie einen Arbeitsbericht nur, wenn alle im Raume stehenden Fragen zu ihrer Zufriedenheit ausgeräumt wurden und wenn sie vor Ort eine Kopie davon erhalten. (Alternativ geht auch ein Foto des Arbeitsberichts mit ihrem Handy als Nachweis.)

Worauf sie bei der Rechnungsstellung achten sollten

  1. Wurden ihnen nachträglich Zuschläge berechnet, die im Vorfeld nicht besprochen wurden? Haken sie hier unbedingt nach! Nur die wenigsten Aufschläge und Zuschläge sind auch wirklich zulässig oder seitens der Firma nachhaltig begründbar.
  2. Wird übertriebener Personaleinsatz abgerechnet? Für die meisten Aufgaben bei der Schädlingsbekämpfung im privaten Bereich ist kein ganzer Trupp von mehr als 1-2 Personen vor Ort notwendig.
  3. Wurde im Vorfeld kein Pauschalpreis vereinbart, achten sie darauf, dass die geleisteten Stunden transparent auf der Rechnung ausgewiesen wurden, damit nachvollziehbar bleibt wie sich die Kosten zusammensetzen.
  4. Bezahlen sie den Kammerjäger immer nur nachträglich auf eine schriftliche Rechnung. Auf Barzahlung oder Abrechnung an der Haustüre sollte generell verzichtet werden. Aber bedenken sie auch, dass sie die erhaltene Rechnung, wenn es keine Beanstandungen gibt, möglichst zeitnah begleichen sollten. Die Betriebe haben alle laufende Kosten die beglichen werden wollen, müssen ihre Mitarbeiter bezahlen und die eigene Familie ernähren. Bleiben sie fair und schieben sie nicht das Begleichen der Rechnung unnötig auf, wenn sie zufrieden waren. Nicht, dass sie irgendwann nochmal Hilfe vom Kammerjäger benötigen und der weigert sich dann zu kommen.

Fazit zur Auswahl des richtigen Kammerjägers

Generell bleibt zum Abschluss dieses Artikels noch zu sagen, dass nicht zwangsläufig bei einem oder wenigen Verstößen gegen die hier aufgeführten Punkte in der langen Liste, direkt von einem unseriösen Betrieb ausgegangen werden muss. Vielmehr sollten sie das Gesamtbild im Auge haben und vom Erstgespräch über die Ausführung der Arbeiten bis hin zur Rechnungsstellung ein gutes Gefühl behalten. Nicht immer ist einem der Schädlingsbekämpfer vor Ort persönlich sympathisch oder die Berufskleidung lässt zu wünschen übrig, aber das spricht nicht grundsätzlich gegen einen guten Kammerjäger! Ganz wichtig sind augenscheinliche Fachkompetenz, eine gute und ausführliche Beratung und eine Betreuung des Falls, die auch wirklich bis zur abschließenden, erfolgreichen Schädlingsbekämpfung gewährleistet ist.

Ich hoffe, ich konnte ihnen hiermit den Beruf des Kammerjägers etwas näherbringen und ihnen darüber hinaus einige Tipps geben, wie sie sich vor unseriösen Anbietern schützen können. Ach ja, der billigste Anbieter ist nicht immer auch der Günstigste! ;-)

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