Trauermücken bekämpfen - so können sie Trauermücken loswerden

Sie sind lästigige Pflanzenschädlinge! Erfahren sie wie sie effektiv Trauermücken bekämpfen können und welche Mittel gegen Trauermücken wirken.

Trauermücken auf einem Gelbsticker
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(Sciaridae) Trauermücken bekämpfen

So mancher Hobbygärtner wird sich schon über einen Befall von Trauermücken geärgert haben, wenn die Larven der Mücke, die mit viel Sorgfalt und Liebe gezogenen Keimlinge anfallen. Aber auch im professionellen Anbau in Gewächshäusern können Trauermückenlarven erheblichen Schaden anrichten und sind darüber hinaus zwar mit entsprechenden Mitteln gut in den Griff zu bekommen, aber nur schwer wieder vollständig zu vernichten. Wie sie mit einfachen und biologisch gut verträglichen Mitteln die Trauermücken loswerden und wie sie die Tiere überhaupt identifizieren können, soll in diesem Beitrag einmal näher beleuchtet werden.

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Trauermücken so sehen sie aus
  2. Welche Gefahren gehen von Trauermücken aus?
  3. Vorbeugende Maßnahmen
  4. Mittel gegen Trauermücken
  5. Produktvorschläge
  6. Weiterführende Artikel

Trauermücken und Trauermückenlarven so sehen sie aus

Um einen Befall eindeutig bestimmen und Trauermücken bekämpfen zu können, macht es hochgradig Sinn die Tiere auch anhand ihrer spezifischen Merkmale identifizieren zu können.

In Europa sind derzeit etwa 650 Arten der Trauermücken bekannt. Die ausgewachsenen Mücken sind etwa 2 bis 7mm lang und haben einen dunklen und schlanken Körper mit ebenfalls dunklen Flügeln. Es gibt allerdings auch Arten bei denen der Körper auffällig farblich abgesetzt ist. Trauermücken gehören wie alle anderen Mückenarten auch, zu den zweiflügeligen Insekten. Sie stechen nicht und haben nur eine sehr begrenzte Lebensspanne von wenigen Tagen in denen sie ausschließlich auf der Suche nach Paarungspartnern sind. Die Männchen sind keine guten Flieger (der auf und ab tänzelnde Flug der Trauermücken ist charakteristisch und in den warmen Monaten im Jahr gut zu beobachten) und benötigen deshalb die Nähe zu anderen Tieren ihrer Art um sich effektiv Fortpflanzen zu können.

Trauermückenlarve die sich durch ein Blatt gefressen hatDie Trauermückenlarven sind weißlich transparent mit einer Länge von etwa 6-8mm und einem deutlich dunkel abgesetzten Kopfsegment. Sie schlüpfen nach etwa einer Woche aus den ebenfalls durchsichtigen Eiern. Die Larven der Trauermücken ernähren sich in der Regel von Pflanzengewebe und gehen gerne gerade im Blumentopf oder heimischen Garten an die wasserhaltigen Wurzeln, da sie es gerne feucht haben. Auch eine entsprechend hohe Temperatur, wie sie in Gewächshäusern vorkommt ist für ihre Entwicklung sehr zuträglich. Das Verpuppen der Larven erfolgt in der Regel im Juli/August. Bei manchen Arten (z.B. Sciara militaris) wandern die Raupen in langen Prozessionen zusammen, da sie später zur Fortpflanzung, wie oben schon erwähnt, die Nähe von Artgenossen benötigen.

Welche Gefahren gehen von Trauermücken aus?

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Wie schon erwähnt sind die flugfähigen Tiere weder für den Menschen gefährlich, da sich nicht stechen können, noch sind sie für die Pflanzen ein Problem, Pflanze mit Gelbsticker und daran haftenden Trauermückenda sie keine Nahrung in ihrer kurzen Lebenszeit aufnehmen. Einzig die Larven der Trauermücken können für Pflanzen (speziell für Keimlinge und Jungpflanzen) ein Problem darstellen, da sie sich sowohl von unten in die Stängel einfressen, als auch die Wurzeln der Pflanzen abfressen und sie somit schwächen und ggf. sogar abtöten. Gerade bei Monokulturen in Gewächshäusern, bei denen die Pflanzen oft dicht an dicht stehen ist ein nicht enden wollendes Nahrungsangebot für die immer hungrigen Larven gegeben.

Es gibt eine Reihe Mittel gegen Trauermücken mit denen man einem Befall vorbeugen, bzw. einen Trauermückenbefall bekämpfen kann. Welche Mittel bzw. Hausmittel gegen Trauermücken Wirkung zeigen, soll im nächsten Kapitel angegangen werden.

Trauermücken bekämpfen – Vorbeugende Maßnahmen

Zur Vorbeugung eines Befalls kann man eine Reihe Maßnahmen durchführen um seine Jungpflanzen auf Balkon und im Garten zu schützen. So kann man…

  • Die Anzuchterde vor der Nutzung auf etwa 70°C erhitzen um eventuell vorhandene Trauermückeneier abzutöten. Das geht sowohl im Backofen, ist aber auch in der Mikrowelle möglich.
  • Alternativ dazu sind einige Anzuchterden aus dem Handel heutzutage herstellerseitig bestrahlt worden um Eier von Parasiten und sonstige Keime und Pilze von vorneherein abzutöten. Halten sie im Fachhandel nach solchen Erden Ausschau wenn sie sich nicht selbst die Arbeit machen wollen.
  • Eine Deckschicht aus feinem Sand auf der Blumenerde hilft die Trauermücken zu bekämpfen, da so die Weibchen die Eier nicht in den Boden einbringen können. Aber auch die Abflusslöcher in den Blumentöpfen sollten entsprechend behandelt werden (eine Schicht mit Tufgestein oder Perlite), da die Tiere auch von unten in den Topf eindringen können.
  • Bacillus thuringiensis israelensis auch in Kurzform als B.t.i. bekannt ist eine gute vorbeugende Maßnahme um den Trauermückenlarven zu begegnen. B.t.i. ist ein Bakterium, das durch Proteinkristalle in den Körpern der Larven, wenn sie durch fressen aufgenommen wurden, so starke Schäden verursachen, dass sie davon eingehen. Die Pflanzen sollten regelmäßig mit einem Substrat mit B.t.i. gegossen werden um einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten. B.t.i. ist im Fachhandel und im Internet frei verkäuflich zu erwerben. Es schädigt weder Pflanzen noch Tier und Mensch, da es ein auf Mückenlarven spezialisiertes Bakterium ist.
  • Die Pflanzen in erdfreien Substraten (Tufstein, Perlite etc.) anzüchten kann je nach Pflanzenart ebenfalls eine Möglichkeit sein um sich vor einer Eiablage der Trauermücken zu schützen, ist aber oft durch die spezifischen Ansprüche der Pflanzen nicht gut umsetzbar.

Trauermücken loswerden – Mittel gegen Trauermücken

Auch wenn ein Befall an den Pflanzen vermutet wird und bekämpft werden soll, kann man auch ohne Chemieeinsatz einiges tun um die Trauermücken wieder loszuwerden.

  • Gelbsticker
    Zur Befallskontrolle, aber auch um das Trauermücken bekämpfen zu unterstützen bieten sich so genannte Gelbsticker an. Das sind gelbe Papierstreifen oder Plastiktafeln auf denen ein Kleber aufgetragen wurde auf dem dann die Mücken kleben bleiben wenn sie den Gelbsticker anfliegen.
  • Fettkraut
    Als Hausmittel gegen Trauermücken sind auch Fettkraut (Pinguicula) oder andere fleischfressende Pflanzen als Ergänzung zu Gelbstickern durchaus eine interessante Methode zum Trauermücken bekämpfen. Die Mücken bleiben an den klebrigen Blättern der Pflanzen hängen, werden vertilgt und können so keinen Schaden mehr anrichten.
  • Umtopfen
    Umtopfen hilft zwar bedingt, kann aber nicht garantieren, dass der Befall komplett bekämpft wird, da nur wenige Eier in der Erde den Befallskreislauf wieder in Gang bringen.
  • Wurzelballen austrocknen
    Das Austrocknen der Wurzelballen ist auch nur in manchen Fällen umsetzbar (die Larven brauchen viel Feuchtigkeit), da viele Pflanzen gerade als Jungpflanzen durch diese Maßnahme ebenfalls geschwächt werden und so anfälliger für andere Parasiten und Krankheiten werden. Größere Pflanzen sind hier zwar robuster, aber auch nur noch bedingt durch Trauermücken gefährdet.
  • Nematoden
    Steinernema feltiae-Nematoden bekannt als SF-Nematoden sind Fadenwürmer die auf Mückenlarven spezialisiert sind und aktiv im Boden nach Mückenlarven suchen um diese zu fressen. Sie sind sehr effektiv bei einem großflächigen Befall mit Trauermücken einsetzbar. SF-Nematoden sind durch ihre Spezialisierung für Mensch und Tier völlig ungefährlich. Sie können im Übrigen auch in Gartenteichen gegen Stechmückenlarven eingesetzt werden. SF-Nematoden sind im Fachhandel und im Internet frei verkäuflich zu erhalten.
  • Raubmilben
    (Hypoaspis miles oder auch Hypoaspis aculeifer) Raubmilben gegen Trauermücken. Diese Raubmilbenarten gehören zu den natürlichen Fressfeinden der Mückenlarven und können einen Schutz vor den Larven für bis zu 4 Monate bieten. Sie sind allerdings nicht allein auf Trauermückenlarven spezialisiert, sondern vertilgen auch andere Insektenarten. Raubmilben werden wie die Nematoden über ein Substrat direkt in die Erde eingebracht. Sie sind allerdings sehr empfindlich gegenüber Pflanzenschutzmitteln und sollten daher nur eingesetzt werden, wenn ansonsten keine chemischen Mittel eingesetzt werden.
  • Neemextrakt
    Mittel zum Trauermücken bekämpfen auf Basis von Neembaumextrakten sind sehr gut zum Trauermücken loswerden geeignet, da sie auf biologische Weise einen Schädlingsbefall bekämpfen ohne die Umwelt zu schädigen. Auch für andere Pflanzenschädlinge wie zum Beispiel Blattläuse, Thripse, Weiße Fliegen, Frostspanner oder Gespinstmotten sehr gut geeignet.

Wir hoffen, ihnen mit diesem Artikel zum Trauermücken bekämpfen einige gute Tipps und Hinweise gegeben zu haben wie sie ihr Problem schnell wieder in den Griff bekommen und durch unsere Auswahl an vorgestellten Mitteln gegen Trauermücken einige Werkzeuge an die Hand gegeben haben um die Trauermücken schnell loszuwerden.
Viel Erfolg beim Trauermücken bekämpfen!

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