Blattwanzen bekämpfen - Mittel & Tipps gegen Blattwanzen

Blattwanzen im Garten sind lästig. Hier erfahren sie mehr über Hausmittel zum Blattwanzen bekämpfen und erhalten Tipps zur Vorbeugung.

Eurydema ornatum auf einer Blüte - Macro - Blattwanzen bekämpfen
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Auf der Mauer, auf der Lauer, sitzt `ne kleine Wanze…

Erinnern sie sich? Kaum jemand, der das alte Kinderlied nicht auch in Kindergarten und Grundschule vor sich hingesungen hat, oder? Ob sich der Text in dem Lied tatsächlich auf Blattwanzen, oder vielleicht doch eher auf Bettwanzen bezieht, ist leider nicht mit überliefert worden. Allerdings ist die Familie der Wanzen wirklich groß. Insgesamt vermutet man etwa 40.000 Arten die der Ordnung der Wanzen zuzuordnen sind. Sie sind in zahlreiche Familien untergliedert, die nach Lebensraum und / oder Eigenschaften eingeordnet sind. Die Blattwanzen gehören dabei in der Regel zu Familie der Baumwanzen (Pentatomidae) oder vereinzelt auch zu den Weichwanzen (Miridae). Blattwanzen sind in der biologischen Systematik aber keine eigenständige Familie oder Gattung. Vielmehr fasst man mit dem Begriff „Blattwanzen“ gerne die Pflanzensaft saugenden Wanzenarten zusammen, die auf unseren Büschen und Bäumen, sowie Gemüse und Zierpflanzen leben und diese mitunter bei einem Massenaufkommen auch schädigen können. Hierzu zählen zum Beispiel die Beerenwanze (Dolycoris baccarum), die Getreidewanze (Aelia acuminata) (auch Spitzling genannt), Spitzling auf einer Blüte sitzenddie Kohlwanze (Eurydema oleraceum) oder die besonders auffällige Schwarzrückige Gemüsewanze (Eurydema ornata) (auch Schmuckwanze genannt), die neben der Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) sicherlich zu den bekanntesten Arten gehören. Sie alle kommen in unseren Breitengaden recht häufig vor und können bei einem massenhaften Auftreten zumindest lästig werden oder aber tatsächlich auch unsere Gartenpflanzen durch Lochfraß in den Blättern oder Verkümmerungen an Saugstellen sowie eingebrachte Virusinfektionen, schädigen. Insbesondere Jungpflanzen haben im Frühjahr oft mit einem verstärkten Aufkommen der Blattwanzen zu kämpfen.

An dieser Stelle sollen auch die grünen Stinkwanzen (Palomena prasina) nicht vergessen werden, die zwar keinen, oder zumindest kaum Schaden an den Pflanzen anrichten können, uns aber durch ihre Stinkdrüsen am Hinterleib wirklich ekelhaft riechende Hinterlassenschaften bescheren, die nur schwer wieder zu entfernen sind.

Was es mit den Blattwanzen auf sich hat und wie man Blattwanzen bekämpfen kann, soll dieser Artikel beschreiben und es sollen ihnen einige Tipps mit auf den Weg gegeben werden wie sie mit einem Befall der Schädlinge an ihren Rosen und am Gemüse fertig werden können. Also, auf zum fröhlichen Wanzen jagen. „Auf der Mauer, auf der Lauer, saß `ne kleine Wanze…“

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Wo sind Blattwanzen anzutreffen?
  2. Blattwanzen bekämpfen – was kann man tun?
  3. Was kann man sonst noch gegen Blattwanzen tun?
  4. Produktvorschläge
  5. Weiterführende Artikel

Wo sind Blattwanzen anzutreffen?

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Wie eingangs schon erwähnt, sind neben Rosen und anderen Zierpflanzen wie Hibiscusartige auch immer wieder gerne verschiedene Kohlsorten, Bohnen und Kartoffeln betroffen. Aber auch verschiedene Obst- und Beerensorten können Opfer der Blattwanzen werden. Immer wieder kann man Blattwanzen an Erdbeeren, Birnen oder auch Johannisbeeren, Äpfeln und Kirschen beobachten. Die Wanzen saugen dabei gerne an den Blättern, Stielen oder auch Früchten der Pflanzen den nähstoffreichen Pflanzensaft. Kleine runde Löcher in den Blättern oder vergilbte Stellen und Kräuselungen (durch injizierte Giftstoffe durch die Wanzen) an den Pflanzentrieben, können ein Hinweis auf einen Befall durch die Blattwanzen sein. Allerdings kommen gerade bei Kohlgewächsen oder Kartoffeln durchaus auch andere Schädlinge wie zum Beispiel Erdflöhe für die Schädigungen in Betracht. Hier sollte man vor der Durchführung einer gezielten Blattwanzenbekämpfung erstmal genau hinschauen und andere Ursachen versuchen auszuschließen.

Grüne Stinkwanze sitz auf einem Kleeblatt. Palomena prasinaDaneben kann auch ein unangenehmer Nebeneffekt sein, dass Blattwanzen mit Stinkdrüsen ihre Sekrete auf den Früchten absondern und so Teile der Ernte quasi ungenießbar werden. Keine schöne Sache, wenn man die Pflanzen das Jahr über gehegt und gepflegt hat und man am Ende nicht, oder nur mit erhöhtem Reinigungsaufwand die „Früchte seiner Arbeit“ ernten kann. Für die Pflanzen meist schlimmer als der eigentliche Angriff durch die Blattwanzen ist allerdings, dass die Einstiche auch verschiedenste Vieren injizieren können, welche die Pflanzen weiter schwächen oder erkranken lassen. Daher ist ein Blattwanzen bekämpfen auch bei eher geringen Primärschäden durchaus sinnvoll, wenn man vermeiden möchte, dass die Pflanzen auch im weiteren Verlauf mit den Folgen zu kämpfen haben.

Blattwanzen bekämpfen – was kann man tun?

Auch wenn man gerne zu einem Insektizid greifen möchte, um der Plage ein schnelles Ende zu bereiten, so ist dies wirklich nur in den seltensten Fällen zum Blattwanzen bekämpfen tatsächlich notwendig. Insektizide können niemals ganz selektiv nur gegen die Blattwanzen vorgehen und ziehen bei ihrem Einsatz immer auch andere Käfer und Nützlinge (wie zum Beispiel Bienen oder Florfliegen und Marienkäfer) in Mitleidenschaft. Nutzen sie vor allem keine Insektizide an Obst und Gemüse, dass sie in Zukunft noch verzehren wollen. Ich zumindest könnte nicht guten Gewissens meine Kohlsuppe meinen Gästen servieren, wenn ich den Kohl vorher mit Pyrethroiden und anderen Nervengiften besprüht hätte.

Aber auch vermeintlich weniger giftige Einsatzstoffe wie Neemöl oder Paraffinöle sind für die Biologie im Garten nicht ungefährlich, da auch diese Mittel nicht selektiv vorgehen und andere Insekten und Nützlinge ebenso abtöten.

Folgend sollen ein paar Tipps aufgelistet werden, wie sie den Blattwanzenbefall auch ohne Gift in den Griff bekommen

  • Legen sie eine Folie um die befallenen Pflanzen aus und schütteln und klopfen sie die Blattwanzen vorsichtig von den Blättern und Trieben ab. Bitte nicht zu wild schütteln um die Pflanzen nicht zu beschädigen! Das Abschütteln und Absammeln klappen dabei besonders gut an einem möglichst kühlen Morgen, wenn die Wanzen noch von der Kälte steif sind.
  • Decken sie tagsüber die Pflanzen, wenn möglich, mit feinmaschigen Gemüsenetzen ab, damit die Blattwanzen keine Chance haben ihr Gemüse und Co wieder zu besiedeln.
  • Da viele Wanzenarten trockenheitsliebend sind, hilft es auch die Pflanzen regelmäßig zu Wässern und feucht zu halten. Aber Achtung! Nicht in der prallen Sonne die Pflanzen befeuchten. Sonnenbrand droht!
  • Bei Zierpflanzen kann auch eine regelmäßige Behandlung der Blätter mit einer einfachen Lauge aus Wasser und Schmierseife gute Dienste tun. Besprühen sie die Blätter täglich in den Morgenstunden mit dem Gemisch, verziehen sich die Wanzen bald an andere, angenehmere Orte. Sie können die Seifenlauge auch direkt auf die Wanzen sprühen. Sie verklebt die Atmungsorgane der Tiere, sodass sie ersticken. Testen sie unbedingt vor einem größeren Einsatz der Seifenlauge auf den Pflanzenblättern ob diese eine Behandlung damit auch vertragen. Es nützt ja nichts, die Blattwanzen bekämpft zu haben, aber die Pflanze gleich mit umzubringen.

Tipp: Nutzen sie beim Absammeln der Wanzen unbedingt Einweghandschuhe, wenn sie den Verdacht haben Stinkwanzen unter den Angreifern zu haben. Ihr Geruchsinn und ihre Familie wird es ihnen danken.

Fangen sie mit der Wanzenkontrolle und dem Absammeln schon früh im Frühjahr an, damit die Weibchen der Wanzen keine Möglichkeit finden, ihre Eier abzulegen und die nächste Generation Wanzen heranwachsen zu lassen.

Was kann man sonst noch gegen Blattwanzen tun?

Neben den oben genannten Maßnahmen zum Blattwanzen bekämpfen, kann man vorbeugend die Schädlinge eindämmen, indem man den Boden um die Pflanzen immer gut durchfeuchtet hält, regelmäßig durchmulcht und von anderen Pflanzen und Unkräutern sauber hält. Beerenwanze im GartenDa, wie eingangs schon erwähnt, Wanzen besonders trockenheitsliebend sind, trägt ein Feuchthalten von Pflanze und Boden auf jeden Fall dazu bei, die Pflanzen für die Blattwanzen weniger attraktiv zu machen.

Darüber hinaus ist (wie immer eigentlich) eine hohe biologische Diversifikation mit vielen Pflanzen, Büschen und Bäumen immer eine gute Sache um natürliche Fressfeinde zu fördern. Ein kleiner Gartenteich für Kröten und Frösche, einige Vogelnistkästen in der Umgebung und Reisighaufen für Igel, Echsen und Co. helfen ein biologisches Gleichgewicht im Garten herzustellen. Insektenhotels und andere kleine Zufluchtsorte für Insekten-Nützlinge wären eine weitere Möglichkeit die Blattwanzen, aber auch viele weitere Schädlinge wie Blattläuse, Thripse, Minierfliegen, Wickler und Spinner in ihre Schranken zu weisen.

Und sollten sie schlussendlich doch zu dem Schluss kommen, dass ein Einsatz von Giftstoffen zum Blattwanzen bekämpfen notwendig sein sollte, dann achten sie bitte unbedingt auf einen maßvollen Umgang mit den Mitteln und halten sie sich bei der Dosierung unbedingt an die auf der Verpackung angegebenen Werte. „Viel hilft viel“, kann beim Einsatz von Giftstoffen und Pflanzenschutzmitteln nie die richtige Antwort im Kampf gegen Ungeziefer sein!

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