Schneckenkorn und Schneckenfalle - Alles zur Schneckenabwehr!

Alle Möglichkeiten zum Schneckenschutz und zur Schneckenabwehr im Garten vorgestellt. Viele Tipps zu Schneckenkorn, Schneckenfalle und Schneckenzaun im Einsatz.

Nacktschnecke als Nahaufnahme - Schnecken bekämpfen
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Schneckenschutz und Schneckenabwehr

Oft führen ja viele Wege zum Ziel, wenn man etwas Bestimmtes vorhat. So auch bei der Schneckenbekämpfung im heimischen Garten. Immer wieder steht man als ambitionierter Gärtner hilflos vor der Schneckeninvasion, die allnächtlich über das geliebte Gemüse und den mühevoll gepäppelten Salat herfallen will um sich auch ihren Anteil an der gesunden Grünkost zu holen. Doch was tun gegen die Schnecken im Garten?

Im ersten Teil der Artikelserie über Schnecken hier auf ungeziefer-und-schaedlinge.de haben wir ausführlich den „Feind“ vorgestellt, über deren Lebensweise, deren Lebensgewohnheiten und ihre sonstigen Eigenheiten berichtet um jetzt hier in diesem Teil ganz konkret und ausführlich eine Strategie gegen die Eindringlinge mit allen Möglichkeiten zur Schneckenabwehr, dem Schneckenschutz und der Schneckenbekämpfung zu entwickeln. Dazu werden alle gängigen Methoden zum Schnecken bekämpfen angesprochen und deren Vor- und Nachteile aufgeführt.

Viel Spaß beim Weiterlesen und viel Erfolg bei der Schneckenabwehr!

    Inhaltsverzeichnis des Artikels
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  1. Schnecken absammeln
  2. Schneckenköder als Schneckenfalle
  3. Der Boden, richtig wässern und Pflanzenpflege
  4. Kaffee, Kalk und Sägespäne
  5. Pflanzen gegen Schnecken
  6. Schneckenabwehr mit Schneckenjauche
  7. Die Bierfalle gegen Schnecken
  8. Schneckenzaun und Schneckenkragen
  9. Kupfer und Kupferband gegen Schnecken
  10. Laufenten gegen Schnecken
  11. Schneckenkorn gegen Schnecken
  12. Produktvorschläge
  13. Weiterführende Artikel

Schnecken absammeln

Beginnen wir ganz unspektakulär mit der einfachsten aller Methoden der Schneckenbekämpfung, dem Absammeln der Tiere. Schnecken sammeln ist und bleibt keine angenehme Aufgabe, die gerade beim Kampf gegen Nacktschnecken kaum jemanden ohne ein gewisses Ekelgefühl durch die Beete ziehen lässt.

Den meisten Erfolg hat man beim Sammeln in den frühen Morgenstunden (am besten vor Sonnenaufgang) und abends kurz vor dem Dunkel werden, da die Schnecken in aller Regel nachtaktive Tiere sind und sich tagsüber gerne in dunkle Ecken, Ritzen und Nischen zurückziehen. An Regentagen schleichen sie durchaus auch tagsüber durch die Beete, da sie hier nicht vom Austrocknen durch die Sonneneinstrahlung gefährdet sind.

Tipp: Für alle, denen das Schneckensammeln auch mit Handschuhen zu unangenehm ist, gibt es im Handel eine Vielzahl von Schneckenzangen und Greifern, die einem den direkten Kontakt mit den Schleimern abnehmen.

Hat man nun glücklich den Rundgang im Beet beendet und seine Beute in einem Eimer gesammelt, ist zwar der erste Schritt der Schneckenabwehr getan, doch es stellt sich die Frage nach dem „wohin mit den Schnecken?“. Ausguss, Toilette oder nächstgelegener Gully scheiden in aller Regel aus, da es immer wieder einige Exemplare schaffen, zurück an die Oberfläche zu kriechen (ganz besonders im Gully). Schneckenplage auf dem Salatkopf - Schnecken absammelnWer die Möglichkeit hat und die Tiere nicht umbringen will, kann sie möglichst weit vom Grundstück entfernt (am besten 200m Luftlinie und mehr) wieder frei lassen. Aber aufgepasst, dass jetzt nicht Nachbars Garten ungewollt zur Kampfzone wird!

Eine effektive aber wirklich unangenehme Methode ist es, jede einzelne Schnecke mit einer Gartenschere in zwei Teile zu schneiden und dann in Mülltonne oder Gully zu entsorgen (bloß nicht auf den Kompost werfen! Die Kadaver ziehen von weit her neue Schnecken an!) Wem diese Methode zur Schneckenbekämpfung zu ekelig ist, sollte am besten die Tiere mit kochendem Wasser übergießen um sie abzutöten. Die Schnecken sterben bei dieser Methode schnell und ziemlich schmerzlos.

Bitte nehmen sie Abstand von der bekannten Methode die Tiere mit Tafelsalz zu überschütten. Das Salz entzieht den Schnecken das Wasser aus dem Körper und tötet sie langsam und qualvoll ab. Soweit mir bekannt, ist diese Methode auch gesetzlich verboten und fällt unter Tierquälerei!

Schneckenköder als Schneckenfalle

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Schneckenköder sind eine weitere gute und kostenlose Möglichkeit die Plage vom Gemüsebeet fern zu halten, bzw. sie einfacher am Morgen absammeln zu können. Drehen sie dazu einfach einen oder mehrere Tontöpfe um und legen dort dann etwas Futter für die Schnecken aus (zum Beispiel ein Salatblatt, dass eh nicht mehr schön ist usw.). Legen sie dann ein Steinchen oder Hölzchen unter den Rand am Boden, damit ein Zugang unter den Topf entsteht. Bauen sie diese Schneckenfallen ganz in der Nähe der zu schützenden Pflanzen im Beet auf, so dass die Schnecken nach dem nächtlichen Fressen zusätzlich eine gute Rückzugsmöglichkeit für den Tag haben. Sie können die Tiere dann am nächsten Morgen bequem aus der Schneckenfalle absammeln.

Gleichen Erfolg erzielen sie auch mit ähnlichen Konstruktionen mit Brettern, Steinen, Pappe und ähnlichen Materialien. Hauptsache die Schnecken haben einen geschützten Rückzugspunkt wenn der Tag anbricht.

Der Boden, richtig wässern und Pflanzenpflege

Ein weiterer Baustein um die Schneckenplage im Beet zu verringern ist ebenfalls mit wenig Aufwand und ohne zusätzliche Kosten für den Geldbeutel machbar. Hochbeet aufgeräumt und sichr vor SchneckenZum einen sollte die Erde um die Pflanzen möglichst feinkörnig aufgelockert sein und keine Risse und Spalten (besonders bei lehmigem Boden oft der Fall) aufweisen, da sich so die Schnecken schlechter tagsüber in besagten Spalten verkriechen können. Dazu ist es auch ratsam die Pflanzen ganz gezielt und punktuell zu gießen um den Tieren den Zugang durch flächig feuchte Erde nicht noch einfacher zu machen. Gießt man jetzt seine Blumen und Pflanzen noch eher morgens als abends, trocknet die Erde über den Tag ab und die Schnecken werden sich wieder ein wenig schwerer tun über den trockenen Boden zu kriechen. Wer zu guter Letzt dann noch das „Unterholz“ regelmäßig um die Pflanzen sauber hält und abgestorbene Blätter, Ästchen und Stängel unter den Pflanzen absammelt bietet auch so wieder weniger Rückzugsmöglichkeiten für die Plagegeister.

Kaffee, Kalk und Sägespäne

Kaffee gegen Schnecken? Klingt ein wenig verrückt, ist aber ein interessanter Ansatz um gegen die Tiere vorzugehen. Zum einen ist das im Kaffee enthaltene Koffein ein echter Schneckenkiller. Die Schnecken können das Koffein nicht verstoffwechseln und so wirkt es bereits in geringer Dosierung wie ein Nervengift. Kaffeesatz im Filter - auch zur Schneckenabwehr nützlichAlso hilft es durchaus die Blätter der Pflanzen mit einem starken (kalten) Kaffee zu besprühen, oder alternativ alten Kaffeesatz oder Kaffeepulver in einem 20cm breiten Streifen um die Pflanzen im Beet auszustreuen. Das Feuchtigkeit entziehende Pulver wird von den Schnecken in der Regel gemieden um sich vor dem Austrocknen zu schützen.

Gleiches Prinzip steht auch hinter der Maßnahme mit dem Kalkhydrat und den Sägespänen. Die Schnecken überqueren nur ungern diese Barriere. Allerdings funktionieren diese Maßnahmen nur auf trockenen Böden und bei Regenwetter wird sowohl der Kaffee von den Blättern gespült als auch die Barrieren um die Pflanzen zerstört, so dass sie regelmäßig erneuert werden müssen.

Tipp: Damit die Schneckenabwehr zumindest etwas länger wirksam ist, kann man auch einfach Bretter um die Beete auslegen (möglichst ohne Lücke) und dann darauf Kaffeepulver, Kalk oder Sägespäne ausstreuen. So ziehen die Mittel zumindest keine Feuchtigkeit aus dem Boden.

Pflanzen gegen Schnecken

Gibt es tatsächlich Pflanzen gegen Schnecken? Also Pflanzen, die von den Eindringlingen gemieden werden und so als natürlicher Schneckenschutz fungieren? Bohnenkraut in voller Blüte zum Schnecken abwehrenTatsächlich helfen unter anderem Bohnenkraut und Kamille die Schnecken zumindest Teilweise abzuhalten. Immer wieder berichten Hobbygärtner von Erfolgen bei der Schneckenabwehr in dem sie einen Ring aus besagten Pflanzen gegen Schnecken um die Gemüsebeete gepflanzt hatten.

Aber auch Auszüge aus Lebermoos oder Farnkraut kann den Schnecken den Appetit vermiesen. Das Gießen mit dem Pflanzensud schadet in der Regel nicht dem Gemüse und verändert auch nicht den Geschmack der Lebensmittel. Hat man besagte Pflanzen im Garten, ist es einen Versuch im Einsatz gegen die Invasoren auf jeden Fall wert. Bedenken sie aber auch hier, dass der Sud regelmäßig erneuert werden muss (besonders nach einem Regen) um auch entsprechenden Schneckenschutz zu gewähren.

Schneckenabwehr mit Schneckenjauche

Ein „etwas“ weniger appetitlicher Weg gegen Schnecken wie die oben beschriebenen Pflanzen gegen Schnecken, ist es einen Sud aus getöteten Schnecken herzustellen. Sammeln sie dazu etwa 1kg Schnecken und übergießen sie sie mit kochendem Wasser. Lassen sie diese Brühe nun etwa 10 bis 14 Tage stehen. In dieser Zeit beginnen die Tiere zu verwesen. Dann füllen sie den Sud noch mit ein paar Litern Wasser auf und fertig ist ein wirklicher Schneckenstopper. Geben sie den Schnecken eine Fluchtrichtung vor, indem sie nur eine Seite des Beets mit der Brühe gießen und legen am besten auf der anderen Seite noch etwas Schmackhaftes für die Tiere hin, damit sie einen Grund mehr haben aus dem Beet zu verschwinden. Aber Achtung! Gießen sie nicht die zum Essen gedachten Pflanzen direkt mit dem Sud, da alle Lebensmittel hierdurch schlicht ungenießbar werden.

Die Bierfalle gegen Schnecken

Fast jeder Hobbygärtner hat schon von der Bierfalle zur Schneckenabwehr gehört, aber ist sie wirklich so gut wie ihr Ruf? Tatsächlich werden Schnecken magisch vom Biergeruch angezogen. Das ist allerdings Segen und Fluch zugleich, da auch die Schnecken aus dem Nachbarsgarten kehrtmachen und die wunderbar duftende Schneckenfalle ansteuern werden. Schnecken können Gerüche aus bis zu 50 Metern Entfernung wahrnehmen! Schneckenfallen - AuswahlManche Gartenbesitzer behaupten, dass süßliche Biere besser von den Schnecken angenommen werden als eher herbes Bier. Hier kommt es sicher auf einen Versuch im eigenen Garten an, aber im Grunde kann jedes Bier zum Bau einer Schneckenfalle genutzt werden.

Eine Bierfalle ist schnell gebaut. Suchen sie ein flaches, etwa 3 bis 6cm tiefes Gefäß und graben sie es dann in der Nähe des Beetes etwa bis zum Rand im Boden ein. Danach befüllen sie es etwa bis zur Hälfte mit dem Bier ihrer Wahl – und fertig ist die Schneckenfalle! Tägliches Absammeln der Bierleichen ist natürlich Pflicht und nach jedem Regen muss der Inhalt der Schale erneuert werden, da ansonsten das Bier zu stark verdünnt wird. Nicht für jeden Garten ist die Bierfalle wirklich geeignet, da wie oben schon beschrieben auch die Schnecken aus der Umgebung angezogen werden. Je nach Begebenheiten kann die Bierfalle aber einen guten Beitrag zum Schneckenschutz der Pflanzen im Gemüsebeet beitragen.

Schneckenzaun und Schneckenkragen

Ein Schneckenzaun oder auch Schneckenkragen ist eine weitere Möglichkeit sehr effektiv die schleimigen Eindringlinge vom Gemüsebeet fern zu halten. Sowohl Schneckenzaun als auch Schneckenkragen arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Am oberen Ende des Zauns oder Kragens ist der Rand nach außen umgeknickt, so dass die Schnecken Kopfüber klettern müssten um drum herum zu kommen. Schnecken sind allerdings nicht in der Lage über Kopf zu kriechen und können somit nicht ins Beet eindringen. Allerdings sind ein paar Dinge bei der Montage zu beachten um auch einen wirklich sicheren Schutz zu gewährleisten.

  1. Der Zaun muss rundum überall geschlossen sein
  2. Überhängende Blätter und Zweige müssen sorgfältig und regelmäßig entfernt werden um den Schnecken keine Brücken zu bauen.
  3. Nutzen sie nur Schneckenzäune, die mindestens 15cm tief in den Boden hineinragen um auch unterirdisch für genug Schutz gegen manche Schneckenarten zu sorgen.
  4. Ein regelmäßiges Prüfen und Absammeln innerhalb des Beetes ist trotz Schneckenzaun nötig, da ja nur neu zugewanderte Schnecken von außen abgehalten werden. Im Inneren versteckte oder neu schlüpfende Schnecken haben trotzdem freie Bahn trotz Schneckenzauns.

Ein Schneckenkragen funktioniert quasi nach dem gleichen Prinzip wie der Schneckenzaun, ist aber in aller Regel für eine Umspannung um ein Hochbeet oder auch um Blumenkübel gedacht. Auch hier ist darauf zu achten, dass der Schneckenkragen ohne Lücke und mit genug Überstand um Beet und Kübel montiert wird.

Kupfer und Kupferband gegen Schnecken

Als weitere Barriere zum Schneckenschutz wird auch immer wieder gerne ein Kupferband oder Kupferdraht um die zu schützenden Pflanzen gelegt. Kupferkabel auch gut zur Schneckenabwehr nutzbarViele Schnecken scheuen ein Überkriechen über das Kupfer, da anscheinend die Oxidation des Kupfers durch den Schleim der Schnecken abwehrend wirkt. Allerdings sind die Berichte über die Wirksamkeit von Kupferband und Co. bei den Gärtnern sehr widersprüchlich. Die einen schwören auf die Schneckenabwehr mit dem Kupfer, wogegen andere quasi keine oder nur eine zeitlich sehr begrenzte Wirkung festgestellt haben. Ein Faktor, der das Kupfer wohlmöglich unwirksam macht ist, dass viele Kupferdrähte und Bänder mit einem Schutzlack versehen sind, die natürlich keine Oxidation zulassen.

Tipp: Hat man alte elektrische Leitungen zur Verfügung kann man diese abisolieren und die Kupferseele der einzelnen Adern für einen Versuch nutzen, da hier garantiert kein Schutzlack aufgetragen worden ist. Oder nutzen sie einfach Produkte aus dem Handel, die konkret zum Schneckenschutz hergestellt wurden.

Es gibt auch findige Gartenbesitzer, die einen Elektrozaun um ihr Gemüse aufbauen. Besagte Kupferdrähte oder Kupfergeflechte werden hierbei so um das Beet montiert, dass sie zwar knapp über dem Boden verlaufen (so, dass keine Schneckendarunter entlang kriechen können, aber auf keinen Fall den Boden berühren dürfen, da es dann zu Kurzschlüssen und damit zur Unwirksamkeit des Zaunes kommt. Jetzt wird mittels einer 9V Batterie, oder besser noch mit Hilfe eines Netzteils eine niedrige Spannung von etwa 9 bis 24V angelegt. Die Schnecken erleiden beim Versuch das Kupfer zu überqueren einen leichten Stromstoß, der sie zwar nicht verletzt, aber doch so unangenehm ist, dass er sie zum Umkehren zwingt.

Alternativ zum Kupferdraht, kann auch ein flaches Kupferband auf ein zum Boden hin Isoliertes (Kunstoff) Material geklebt werden um so eine Kriechsperre für die Tiere zu bauen. Wichtig ist beim Einsatz aber immer, dass keine Blätter, Halme oder Äste mit dem stromführenden Draht in Verbindung kommen oder darüber hängen, da hier zum einen Brücken gebaut werden und bei Berührung mit dem Kupfer Kurzschlüsse den Schneckenzaun unwirksam machen. Nutzen sie IMMER nur Schutzkleinspannung bis maximal 48V für ihren Schneckenzaun oder ein Weidezaungerät bei dem zwar die Spannung sehr hoch ist, aber die Ströme, die fließen, ungefährlich sind! Alles andere kann Lebensgefährlich für Mensch und Tier sein!

Laufenten gegen Schnecken – natürliche Fressfeinde

Alternativ zu Schneckenfalle und Schneckenzaun gibt es sicherlich auch die Möglichkeit natürliche Fressfeinde der Schnecken im Garten zu halten bzw. ihre Ansiedlung zu fördern. Drei Laufenten im Garten unterwegsNeben Igeln, Schildkröten, Spitzmäusen, Blindschleichen, Kröten und Fröschen fressen auch einige heimische Vogelarten gerne die Schnecken aus dem Garten. Neben Wildvögeln sind übrigens auch Hühner und Fasane nie um einen Schneckenhappen verlegen, wenn sie ihn ergattern können. Aber auch manche Käfer- und Spinnenarten machen Jagd auf Schnecken und deren Gelege. So sind zum Beispiel Weberknechte unter den Spinnentieren ein natürlicher Feind der Schnecken, aber auch Glühwürmchenlarven und Laufkäfer gehören dazu.

Leider gibt es beim Einsatz von Igel, Kröte und Co. ein Problem. Sobald die weit verbreitete Spanische Wegschnecke den Garten unsicher macht, verschmähen diese Fressfeinde sie aufgrund der Bitterstoffe, die sie enthält. An dieser Stelle kommt die im asiatischen Raum beheimatete Laufente gegen Schnecken zum Einsatz. Sie vertilgen auch die Spanischen Wegschnecken anstandslos und sind darüber hinaus ein wahrer Schneckenkiller. Alles gut, würde man meinen. Allerdings gehen die Laufenten nicht nur an die Schnecken, sondern fressen auch gerne manches leckere Gemüse und den Salat im Garten mit. Hier müssen dringend im Vorfeld um alle zu schützenden Beete herum etwa 50cm hohe Zäune gezogen werden um die Enten wirkungsvoll aus den Beeten fernzuhalten. Darüber hinaus benötigen die Tiere auch ein gewisses Maß an Pflege, einen Unterschlupf und weiteres Futter. Auch leben die Tiere immer in Gruppen, so dass man sich mindestens zwei Laufenten als Paar halten sollte, wenn man lange Freude an den Tieren und ihrem Schneckenschutz haben möchte.

Schlussendlich auch nicht zu unterschätzen ist das, was hinten wieder rauskommt. Die Laufenten machen durchaus einen ganzen Haufen Dreck, den sie überall da wo sie laufen einfach unter sich fallen lassen. Kaum ein Schuh, der da nicht mal Bekanntschaft mit den Entenexkrementen macht. Für Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker sind Laufenten gegen Schnecken also eher nicht zu empfehlen.

Tipp: Allen jetzt enttäuschten Lesern sei an dieser Stelle gesagt, dass es immer öfter auch die Möglichkeit gibt Laufenten für einen begrenzten Zeitraum zu mieten. Einen Zaun zur Sicherung muss man so zwar immer noch bauen, aber der weitere Aufwand minimiert sich doch drastisch für diese effektive Schneckenabwehr und die Enten räumen mal kräftig im heimischen Garten auf.

Nematoden gegen Schnecken

Nematoden (auch Fadenwürmer genannt) werden in den letzten Jahren immer häufiger zur gezielten Ungezieferbekämpfung im heimischen Garten, aber auch im professionellen Gemüseanbau eingesetzt. Die Nematoden dringen dabei in ihre Wirtstiere ein und geben ein Bakterium frei, welches dann die Schädlinge von innen her abtötet. Für Schnecken ist die Nematodenart "Phasmarhabditis hermaphrodita" gut geeignet um gegen die genetzte Ackerschnecke und die spanische Wegschnecke vorzugehen. Heimische Genhäuseschnecken werden dagegen nicht befallen.

Wer biologisch nachhaltig und ohne Kollateralschäden durch ausgebrachte Gifte gegen die heimische Nacktschneckenplage vorgehen möchte, sollte den Nematoden durchaus mal eine Chance geben, ihr Können zu beweisen. Die nützlichen Tiegerschnegel werden übrigens laut Herstellerangaben nicht von den Nematoden befallen.

Schneckenkorn gegen Schnecken

Schnecke kommt mit Schneckenkorn in BerührungZu guter Letzt soll natürlich auch das allseits bekannte Schneckenkorn als Schneckenabwehr Erwähnung finden. Eigentlich gibt es nicht „das“ Schneckenkorn gegen Schnecken, sondern viele verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen, die in diesem Abschnitt einmal näher beleuchtet werden sollen.

Nicht ganz ohne Grund wurde die Beschreibung von Schneckenkorn ganz ans Ende der langen Liste in diesem Artikel untergebracht, da alle Wirkstoffe ihre Nachteile haben und keines davon wirklich für den heimischen Garten zur Anwendung zu empfehlen ist. Warum das so ist, soll folgende Liste der Wirkstoffe klären.

  1. Metaldehyd
    es schädigt die Schleimhäute der Schnecken, wodurch sie eine erhöhte Schleimproduktion haben bevor sie dann verenden. Sie machen also eine „Riesensauerrei“ vor ihrem Abgang. Daneben ist Metaldehyd auch giftig für alle Säugetiere – also auch für uns Menschen. Je nach Dosierung kann dies für Kinder sogar tödlich enden. Ebenso werden die natürlichen Fressfeinde, die vergiftete Schnecken fressen, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
  2. Methiocarb (auch Mercaptodimethur)
    ist ein Nervengift, dass die Schnecken erst hyperaktiv werden lässt, bevor sie an Ort und Stelle verenden. Methiocarb ist seit 2014 zum Glück nicht mehr in Deutschland zugelassen, da es zum einen auch andere Tiere und Menschen nachhaltig gefährden kann und auch eine karzinogene Wirkung (es ist also krebserzeugend) nachgewiesen wurde. Wer noch Restbestände bei sich im Keller aufbewahrt, sollte unbedingt darauf achten, dass alle Gemüse und Früchte in dessen Nähe das Molluskizid verwendet wurde erst 4 Wochen nach der letzten Anwendung gegessen werden darf!
  3. Eisen-III-Phosphat
    Dieser Wirkstoff als Schneckenkorn zur Schneckenbekämpfung ist wohl der am wenigsten Gefährliche unter den genannten. Es ist im Bioanbau zugelassen und greift in den Wasserhaushalt der Schnecken ein. Die Schnecken sterben erst nach einiger Zeit. Sie ziehen sich zurück und locken so nicht noch weitere Schnecken an. Auch Schleim wird bei der Verwendung von Eisen-III-Phosphat nicht im Übermaß produziert wie das bei Metaldehyd der Fall ist. Generell schadet der Wirkstoff anderen Lebewesen nicht und wird von den Pflanzen einfach als Nährstoff aufgenommen. Ein Nachteil ist aber auch bei Eisen-III-Phosphat zu nennen. Auch dieser Wirkstoff selektiert nicht zwischen den verschiedenen Schneckenarten. Er tötet jede Schnecke ab, die mit dem Gift in Berührung kommt, egal ob Schädling oder nicht (so zum Beispiel auch die nützlichen Schnegel).
  4. Lavandinöl auch Lavandinol
    ist ein weiterer Wirkstoff auf biologischer Basis, den es als Schneckenkorn zur Anwendung gibt. Dieser Wirkstoff wird als ein Lavendelextrakt aus verschiedenen Lavendelarten gewonnen und tötet die Schnecken nicht, sondern soll die Tiere von den Pflanzen fernhalten, also vergrämen. Laut Tests der Zeitschrift Ökotest im Jahr 2010 macht das Lavandinöl auch genau das was es soll und wurde entsprechend empfohlen.

Allen oben genannten Wirkstoffen (mit Ausnahme des Lavandinöls) wirken stark anziehend auf Schnecken, so dass diese von weit her in den Garten anreisen. Man holt sich also die Schleimer in großen Mengen zusätzlich in den Garten, ähnlich wie das bei den Bierfallen (s.o.) auch passiert, da die Schnecken einen ausgesprochen guten Geruchssinn haben. Ob das am Ende gewollt ist und ob vor allem die beiden erstgenannten Wirkstoffe wirklich etwas im heimischen Garten in der Nähe vom Gemüse zu suchen haben sollten, wage ich zu bezweifeln. Dies gilt vor allem in Hinblick auf die vielen vorher beschriebenen Möglichketen die Schnecken im Garten mit Schneckenzaun, Schneckenfalle und Schneckenschutz in Schach zu halten ohne Chemie einzusetzen und in die bisher gesunde Gartenökologie auf diese Weise einzugreifen.

Ich wünsche allen Geplagten viel Erfolg bei der Schneckenabwehr und hoffe dieser Artikel konnte ihnen helfen einen guten Weg im Kampf gegen die Schleimer zu finden!

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